Mettmann Busfahrer lassen Fahrzeuge stehen

Mettmann. · Wegen des Warnstreiks sind einige Fahrgäste gestrandet. Profitieren konnten Taxifahrer. Das große Chaos blieb aus.

Beschäftigte auf dem Betriebshof der Rheinbahn fordern die Aufnahme von Tarifverhandlungen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(cka) Wer am Dienstag auf den Bus angewiesen war, der hat zumeist vergebens gewartet: Bundesweit standen Busse und Bahnen zahlreicher Verkehrsunternehmen still – auch die der Rheinbahn, die Mettmann mit einigen Nahverkehrslinien bedient. Der Warnstreik der Beschäftigten im Öffentlichen Personen-Nahverkehr
(ÖPNV) traf einige Fahrgäste offenbar unerwartet, manche hatten keine Kenntnis von dem 24-stündigen Streik und strandeten etwa an Haltestellen der Regiobahn oder am Jubiläumsplatz in der Innenstadt. Das von vielen befürchtete Chaos blieb aus, wohl auch, weil viele Berufspendler – erprobt durch den Corona-Lockdown – vom Homeoffice aus arbeiten konnten.

Gelenkbus blockierte die
Ausfahrt auf dem Betriebshof

Auf dem Betriebshof der Rheinbahn an der Seibelstraße in Mettmann herrschte am Dienstag Stillstand: Das große grüne Tor war verschlossen, dahinter blockierte ein quer stehender Gelenkbus die Ausfahrt der Busse, die sich auf dem Gelände reihten. Banner der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hingen am Tor, rote Fahnen an manchen Bussen deuteten auf den Streik hin. Mit dem Streik wollte die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber im bundesweiten Tarifkonflikt erhöhen: In NRW geht es um die Arbeitsbedingungen von 30 000 Beschäftigten im Nahverkehr, darunter um deren Arbeitszeiten. Außerdem geht es um eine bessere Bezahlung der Beschäftigten im Fahrdienst. Vom Warnstreik am Dienstag konnten in Mettmann einige Taxifahrer profitieren: Nach Auskunft der Taxizentrale waren insbesondere in den Morgenstunden einige vom Streik überrascht. „Wir hatten einige Fahrten von Leuten, die offensichtlich nicht mitbekommen hatten, was los ist“, sagte die Mitarbeiterin eines Unternehmens mit 28 Taxifahrern.

Wegen des Warnstreiks war der Jubiläumsplatz in der Innenstadt, der sonst ein Verkehrsknotenpunkt in Mettmann ist, wie leergefegt. Nur wenige Pendler tummelten sich in den Wartehäuschen – die meisten warteten auf Menschen, die sie abholen oder suchten Schutz vor dem Regen. Auch das Rheinbahn-Kundencenter am Jubiläumsplatz hatte wegen des Streiks geschlossen – Fahrkarten wurden auch im Kiosk schräg gegenüber am Dienstag kaum verkauft. „Der ganze Platz ist leerer als sonst“, sagte der Verkäufer im Kiosk am Nachmittag.

Die meisten Fahrgäste hatten sich rechtzeitig um Alternativen bemüht und sind aufs Fahrrad oder aufs Auto umgestiegen. Verstopfte Straßen gab es in Mettmann nach Auskunft der Kreispolizeibehörde am Dienstag nicht, auch wenn mehr Verkehr war als sonst.