„Bunbury“ in Mettmann Gymnasiasten inszenieren Oscar Wilde

Mettmann · Saloppe Komödie mit Tiefgang, unbescheidene Snobs und eine chronisch überdrehte Gesellschaft – so lässt sich „Bunbury“ des irischen Dichters Oscar Wilde skizzieren. Mittwoch kommt das Stück in Mettmann auf die Bühne.

Die Q1 am Heine-Gymnasium zeigt „Bunbury“ von Oscar Wilde am Mittwoch, 19 Uhr, in der Schulaula.

Foto: A. Guz/Axel Guz

(von) Es sollte unbedingt eine Komödie sein, die die neun Q1-Schüler aus der Theatergruppe am Heine-Gymnasium inszenieren wollten. „Anfangs war die Liste lang“, wie sich Axel Guz erinnert. Hauptberuflich unterrichtet er am Heine-Gymnasium Deutsch und katholische Religion, außerdem ist er als Theaterdirektor für die entsprechende Arbeitsgemeinschaft verantwortlich. Demokratisch wurde entschieden, das Rennen machte „Bunbury“, im Deutschen auch unter dem Titel „Ernst sein ist alles“ bekannt. Das Stück wurde mehrfach verfilmt, als Musical, Oper, in unzähligen Hörspielen herausgebracht – und Insider kennen sogar eine Comic-Fassung mit Donald Duck.

Nun also gelangt das Stück, in dem der irische Autor Oscar Wilde sich geistreich-ironisch der Oberschicht widmet, am Mittwoch, 14. Juni, 19 Uhr, in der Aula des Heine-Gymnasiums zur Aufführung. „Es wird eine Reise ins viktorianische England“, macht Axel Guz Appetit. Dort erlebt das Publikum Algernon und Jack, beides Lebemänner. Sie lieben das Leben und die Frauen, weshalb Algernon einen schwer kranken Freund namens „Bunbury“ erfindet, den er regelmäßig auf dessen Landsitz besuchen muss. „Wir bleiben ganz dicht an Wildes Text“, natürlich mussten einige Streichungen vorgenommen werden, dafür wurde eine weitere Person hinzugefügt. „Lady Augusta Bracknell hat bei uns einen Mann“, ebenso trickreich und findig wie die handelnden Personen im Stück sind, haben sich die Schüler auch mit Bühnenbild, Requisiten und Kostümen beschäftigt. „Es war ein großer Aufwand“, beschreibt Axel Guz die Aufgabe, passende Accessoires zu finden. Aber die Teilnehmenden sind „unglaublich engagiert und vernetzt“. Natürlich geht es dem Ensemble darum, ein interessantes und sehenswertes Stück als Abschluss ihrer einjährigen Arbeit auf die Bühne zu bringen. Quasi nebenbei ging es auch darum, eine andere Form der Gruppenarbeit kennenzulernen, sich einem demokratischen Prozess auszusetzen und viel für die Stimmbildung zu tun.

Was an Eintritt an der Abendkasse eingenommen wird, ist für die Stufenkasse der Q1 bestimmt.

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