Umzug ins Hochdahlhaus wird zur Geduldsprobe für die Polizei
Die Polizei möchte mit 60 zusätzlichen Beamten ins Hochdahlhaus einziehen. Zuvor muss das Gebäude aber noch saniert werden.
Hochdahl. Eigentlich sind sich alle Beteiligten einig, wenn es um die Zukunft des Hochdahlhauses geht: die Stadt, die das Gebäude an der Sedentaler Straße 110 kaufen will, die Entwicklungsgesellschaft Hochdahl (EGH), die es verkaufen möchte, die Kreispolizeibehörde, die dort einziehen will und das Land, das als Fördergeber der Entwicklungsgesellschaft darauf aus ist, dass der Verkaufspreis stimmt.
"Es hat zwar gedauert, aber mittlerweile stehen die Signale auf Grün", sagt Kämmerer Heribert Schiefer, der in Personalunion Liquidator der in der Auflösung befindlichen Entwicklungsgesellschaft ist. Die EGH war vor rund 40 Jahren gegründet worden, um das bundesweit beachtete Modell vom Wohnen in einer Trabantenstadt zu verwirklichen.
Ein Ziel, das in Hochdahl längst erreicht ist und somit die Gesellschaft überflüssig gemacht hat. "Im Groben sind wir uns alle handelseinig", so Schiefer weiter. "Es müssen aber noch die Details geklärt werden."
Zu diesen "Details" gehören allerdings die dicksten Brocken wie der Kaufpreis für das Hochdahlhaus, die Miete, die auf die Polizei als alleinigen Nutzer zukommt, und die Frage, wie viel die dringend notwendige Sanierung des 1970er-Jahre-Baus verschlingt.
"Fakt ist, dass der reine Kaufpreis geringer ist als ursprünglich veranschlagt", so Schiefer. War in der Vergangenheit stets von 1,5 Millionen Euro die Rede, seien es mittlerweile nur noch 650 000 Euro. "Im Gegenzug muss das Gebäude allerdings kernsaniert werden - und das wird teuer", weiß der Kämmerer, der mit etwa drei Millionen Euro rechnet. Ein Betrag, der nicht zuletzt auf die spezifischen Bedürfnisse der Polizei zurückzuführen ist. "Da sind natürlich sicherheitsrelevante Maßnahmen vonnöten", bestätigt Bürgermeister Arno Werner. Außerdem werden Energiesparmaßnahmen wie der Einbau neuer Fenster gefordert.
"Trotz aller noch zu klärenden Fragen gehe ich davon aus, dass der Kauf noch in diesem Jahr über die Bühne geht", sagt Schiefer. "Wie lange sich die Sanierung hinzieht, kann noch nicht abgesehen werden. Die Polizei würde zwar so bald wie möglich einziehen, aber als Stadt brauchen wir Zeit für die Bauausführung."
Wenn alles fertig ist, werden in dem an einen Ozeandampfer erinnernden Hochdahlhaus bis zu 60 zusätzliche Beamte Dienst tun. Bislang sind am Stadtweiher die Hochdahler Wache, die Kripo Mettmann, Erkrath, Wülfrath und die Dienststelle für Kriminalprävention untergebracht. Künftig kommen die Bereiche Aus- und Fortbildung sowie die Einsatzunterstützung hinzu.
"Diese schnelle Eingreifgruppe kommt überall dort zum Einsatz, wo eine massivere Polizeipräsenz erforderlich ist", sagt Landrat Thomas Hendele, als Chef der Kreispolizeibehörde - und nennt Fußballspiele oder zum Beispiel die Haaner Kirmes."