Vereine müssen mehr zahlen

Stadtsportverband wird die Beiträge erhöhen, um eine Insolvenz zu verhindern.

Mettmann. Die Zukunft des Stadtsportverbandes (SSV) scheint gesichert. Auf der Mitgliederversammlung am Dienstagabend hat sich der Vorstand vorab die Zustimmung für eine deutliche Erhöhung der Mitgliedsbeiträge ab 2014 eingeholt.

Im Herbst soll der Vorschlag des Vorstands auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung verabschiedet werden. Außerdem will der Verband die Stadt auffordern, mehr Geld als bisher für seine Arbeit zur Verfügung zu stellen.

Hartmut Dierich, der im September 2012 an die Spitze des Stadtsportverbands gewählt worden war, hatte mit dem Rücktritt des geschäftsführenden Vorstands gedroht, falls eine Konsolidierung des SSV von der breiten Mehrheit der Mitgliedsvereine nicht mitgetragen würde.

Die Beitragszahlungen der 29 Vereine reichen laut Dierich nicht aus, um davon die Abgaben an den Kreissportverband zu bezahlen. Und mit dem städtischen Jahreszuschuss von 2500 Euro für den SSV könnten die damit verbundenen Aufgaben, die SSV und Stadt einst vereinbart hatten, nicht mehr geleistet werden, sagte Dierich. Dazu zählen die Ausrichtung von Stadtmeisterschaften, der Kauf von Sportgeräten für die Sportabzeichenabnahme sowie Sportlerehrungen.

Deshalb soll der Vertrag mit der Stadt gekündigt und neu verhandelt werden. „Es kann doch nicht sein, dass wir die Beiträge für die Vereine erhöhen, der Zuschuss der Stadt aber unverändert bleibt. Da werde ich dem Bürgermeister schon auf die Füße treten“, sagte Sportfunktionär Dierich.

Da die Ausgaben die Einnahmen in diesem Jahr um mehr als 2000 Euro überschreiten, muss der SSV-Vorstand sich an seinen Rücklagen — seinem angesparten Geld auf einem Anlagekonto — bedienen, das eigentlich zur Förderung von Sportlern gedacht ist. Finanziell ist der Verband jedoch so stark angeschlagen, dass in diesem Jahr nicht einmal mehr Vereinsmeisterschaften bezuschusst werden können. Dann würde dem Verband die Insolvenz drohen, warnte Dierich.

Die Mitglieder stimmten der Entscheidung zu. Ob in diesem Jahr eine Sportlerehrung durchgeführt werden kann, steht aufgrund der angespannten Finanzsituation noch nicht fest. Die Suche nach einer Geschäftsstelle wurde bislang auch nicht weiter verfolgt, weil der SSV keine Mittel hat, um eine Miete zu zahlen. Geschäftsführer Lars Dierich: „Ein insolvenzbedrohter Verein mit negativem Haushalt darf meiner Auffassung nach keine finanziellen Verbindlichkeiten eingehen.“

Ab kommendem Jahr will der SSV seine Finanzen mit der Beitragsreform auf eine stabileres Fundament stellen. Je nach der Zahl der Mitglieder zahlen Vereine einen Sockelbetrag (zwei Beispiele: bis 100 Mitglieder 30 Euro, bis 5000 Mitglieder 150 Euro), hinzu kommt dann außerdem noch eine Pauschale von 20 Cent pro Vereinsmitglied.