Vier Bewerber für die Räume des Café Kaiser
Verschiedene Gastronomen bekunden ihr Interesse an der Ellipse auf dem Jubiläumsplatz. Der Bauverein als Eigentümer setzt auf eine langfristige Planung und lässt sich Zeit.
Mettmann. Seit Anfang Mai steht das Ladenlokal, in dem früher das Café Kaiser beheimatet war, leer. Der ellipsenförmige Bau auf dem Jubiläumsplatz gehört dem Mettmanner Bauverein (MBV). Volker Bauer, Chef des Bauvereins, teilte bereits Anfang Mai mit, dass es mehrere Interessenten gebe, die in das leerstehende Ladenlokal ziehen möchten. „Dort wird es künftig Gastronomie oder ein Café geben. In vier bis sechs Wochen fällt die Entscheidung“, sagte Bauer noch im Mai. Mittlerweile ist es Ende August.
Die Verhandlungen haben sich konkretisiert. Die Zeitspanne sei notwendig, da der Bauverein nichts übers Knie brechen möchte. „Wir sind an einer langfristigen und guten Lösung für Mettmann und die Mettmanner interessiert“, sagte Bauer gestern. Es halte nichts von einem „Schnellschuss“, mit der möglichen Folge, dass der Pächter nach einem Jahr wieder aufgebe. Auch soll das neue Angebot sich von anderen in Mettmann abheben und etwas ganz besonders sein.
Wie Volker Bauer gestern mitteilte, gebe es derzeit noch vier potenzielle Bewerber. „Wir befinden uns in finalen Gesprächen“. Spätestens in zwei Wochen soll eine Entscheidung fallen, wer den Zuschlag bekommt. Drei Bewerber sind unserer Zeitung bekannt: Es handelt sich zum einen um Binali Erdogan, der seit Jahren Pächter des Kiosks gleich nebenan ist. Er favorisiert ein mediterranes Konzept mit preiswerten Gerichten tagsüber und einem besonderen Angebot für den Abend.
Dann hat Mladen Ivankovic, Pächter der Brauereiausschänke Frankenheim in Mettmann und Ratingen Interesse. Er hat ebenfalls ein Konzept in der „Pipeline“ (anspruchsvolle Event-Gastronomie, mediterranes Angebot) und großes Interesse als Gastronom, ein zweites Standbein auf dem Jubi zu eröffnen. Als dritter Bewerber hat sich ein italienischer Gastronom aus Bochum beim Bauverein gemeldet. Er verfolgt das Konzept „mediterrane Küche“ und beabsichtigt beispielsweise in einer „Sichtküche“ die Gerichte zuzubereiten. Aber: Es gibt bei der Verpachtung mehrere Knackpunkte: Derzeit fehlen ein Abstell- und ein Kühlraum. Beide sind aber Voraussetzung, dass eine vernünftige Gastronomie einziehen und wirtschaftlich arbeiten kann. Noch offen ist, ob der Kühlraum im Gebäude integriert wird oder ob ein Anbau notwendig ist. Besser wäre außen, weil ein integrierter Kühlraum den Platz für die Gastronomie reduzieren würde. 80 Sitzplätze, so das Konzept des Italieners, seien im Innenbereich notwendig, damit sich das Geschäft lohne.
Weiterer Knackpunkt: Wie werden die Kosten für den Um- oder Anbau verteilt? Was zahlt der Pächter, was der Bauverein und welche Auswirkungen haben die Investitionen auf die Pacht? Klar ist, dass es eine große Außengastronomie geben soll und das Umfeld der Ellipse schöner gestaltet wird. „Wir wollen keine Plastikstühle“, sagt MBV-Vorstandskollege Bodo Nowodworski unserer Zeitung. Vorgesehen ist eine Abrundung der Außenfläche mit Pflanzkübeln oder einer Hecke. „Der Jubi soll ein Anziehungspunkt und optisch aufgehübscht werden“, sagt Bauer. Mit der neuen Gastronomie soll ein Anfang gemacht werden, den Jubiläumsplatz von seiner Tristesse zu befreien. Die Stadt plant eine Neugestaltung des Platzes als gute Stube im Herzen der Stadt.