Volkstrauertag in Erkrath: „Kriegsschauplätze sind allgegenwärtig“
Bei der Gedenkveranstaltung im Bavierpark sprach Pfarrer Christoph Hittmeyer gestern von der Notwendigkeit des Erinnerns.
Erkrath. Am Volkstrauertag am Sonntag wurde am Mahnmal im Bavierpark traditionell der Opfer der beiden Weltkriege gedacht. "Es geht aber nicht nur um Rückschau in die Vergangenheit. Auch heute gibt es zahlreiche Kriegsopfer zu beklagen", betonte stellvertretende Bürgermeisterin Regina Wedding (CDU).
In ihrem Grußwort lenkte sie den Blick auf die weltweiten Kriegschauplätze, an denen auch deutsche Soldaten ihr Leben lassen mussten. Der Gedenktag sei alljährlich ein besonderer Anlass, um an Frieden und Menschlichkeit zu erinnern. "Ein solcher Gedenktag darf nicht in Routine erstarren, sondern muss zur Mahnung für folgende Generationen werden", sagte Regina Wedding.
Darauf legte auch Pfarrer Christoph Hittmeyer in seiner Gedenkrede den Schwerpunkt. Computerspiele, Gewalt unter Jugendlichen, Brutalität im Fernsehen - die Kriegsschauplätze für alltägliche Auseinandersetzungen seien allgegenwärtig.
"Kleine Dinge haben Auswirkungen im Großen", mahnte der Pfarrer der St. Franziskus-Gemeinde, bewusster mit Alltagssituationen umzugehen. "Schon in meiner Generation gibt es niemanden mehr, für den das Kriegserleben unmittelbar war. Im Gedenken an die Opfer zu trauern ist dennoch eine Mahnung, um nichts in Vergessenheit geraten zu lassen", so Pfarrer Hittmeyer.
Dabei sei das Ritual des Erinnerns sehr wichtig und dürfe nicht einfach nur zur Gewohnheit werden. Hittmeyer: "Wir brauchen Zeitpunkte, an denen wir gedenken und uns mahnen lassen".
Für den musikalischen Rahmen der Gedenkfeier sorgten der CVJM Posaunenchor, der MGV Sängerbund und der Frauenchor.