Wahlkampf in Haan: Die Wirtschaft wird Chefsache

Seit Mittwoch befindet sich auch die CDU in der heißen Phase des Wahlkampfs. Ihr Bürgermeisterkandidat will einen Wirtschaftsrat ins Leben rufen.

Haan. CDU-Stadtverbandsvorsitzender Wolfgang Lohmar vergleicht die Stadt Haan mit einem Auto, das nur mit einem leistungsstarken Motor und einem funktionsfähigen Getriebe die Kraft optimal auf die Straße bringen kann. Weil in Haan derzeit die Kraft nicht richtig auf die Straße komme, brauche die Stadt wieder stabile berechenbare politische Verhältnisse, also einen Motor (Bürgermeisterkandidat Klaus Mentrop) und ein passendes Getriebe (CDU-Mannschaft im Stadtrat).

Beim Wahlkampfauftakt am Mittwochabend hielt sich das "Getriebe" zurück, weil Klaus Mentrop, der Motor, im Mittelpunkt stehen sollte. Ihn bezeichnete Lohmar als "begeisterungsfähig, berechenbar, bürgerfreundlich und beliebt."

Ruhig und sachlich stellte sich der 56-Jährige vor, nutzte aber auch die Gelegenheit, erste Schwerpunkte darzustellen. "Wirtschaftsförderung ist Chefsache", sagte der Verwaltungsfachmann und kündigte im Falle seiner Wahl die Gründung eines Wirtschaftsbeirats mit Repräsentanten der Haaner Unternehmen an. "Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen gilt es, Unternehmen für Haan zu gewinnen, die die Einnahmen steigern. Jetzt gilt es zu akquirieren, da ist mehr drin."

Mit Mentrop werde es darüber hinaus weder den Verkauf der Sparkasse noch der Stadtwerke geben. Er wiederholte seine Forderung nach einem Windhövel-Center mit deutlich kleinerer Verkaufsfläche (9600 Quadratmeter) und versicherte, die Verlagerung des Sportplatzes Gruiten an die Windfoche, die Sanierung des Bürgerhaus und des Gymnasium zu unterstützen.

Und wie soll das alles bezahlt werden? "Ich bin überzeugt, dass sich unsere Haaner Wirtschaft in zwei bis drei Jahren wieder erholen und an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen wird", sagt er. "Nach dieser Durststrecke werden wir wieder mehr Handlungsmöglichkeiten haben, und ich werde mit der CDU unsere Ziele erreichen", sagte Mentrop. Er stehe für eine solide Finanzpolitik. Das Ziel, ein schuldenfreies Haan, dürfe nicht aus den Augen verloren werden.

Offene Kritik an der Stadtverwaltung übte Fraktionsvorsitzender Jens Lemke. "Wir schauen neidvoll nach Langenfeld", sagte er in seiner kurzen Ansprache. "Für die Neuansiedlung von Gewerbe haben wir alles getan, aber die Verwaltung hat es nicht geschafft, daraus etwas zu machen", sagt Lemke und fügte hinzu:"Wir brauchen einen ernsthaften Menschen, der realistische Lösungswege aufzeigt und gestaltet. Klaus Mentrop verbindet alle diese Attribute."