„Wir können Leute gebrauchen“

Mit Plakaten und Aktionen wirbt die Feuerwehr um neue Mitglieder.

Foto: Janicki

Mettmann. Seit einigen Tagen sind die Plakate im Stadtgebiet zu sehen, seit Samstag, dem „Tag des Notrufs“, ist die Image- und Personalwerbekampagne der Feuerwehr offiziell gestartet. Unter dem Motto „Für mich. Für alle.“ sollen Menschen von 17 bis 50 Jahre für den ehrenamtlichen Einsatz in den Freiwilligen Feuerwehren begeistert werden.

Es ist ein allgemeiner Trend in Deutschland, dass die Feuerwehren unter Personalmangel leiden. Das Land Nordrhein-Westfalen reagiert nun mit einer großangelegten Charmeoffensive, und auch die Feuerwehr Mettmann beteiligt sich.

Marco Zerweiss, Feuerwehrchef

„Früher auf dem Dorf war für Jugendliche klar: Man ging in den Schützenverein oder zur Feuerwehr“, sagt Bürgermeister Thomas Dinkelmann. „Heute ist das Angebot und damit die Konkurrenz viel größer.“ Umso wichtiger sei es, deutlich zu machen, dass Feuerwehr nicht nur „Feuer löschen“ bedeute. Es sei Gemeinschaft, soziale Verantwortung, retten, schützen, löschen, bergen. Man lerne viel fürs Leben und neue Freunde kennen. „Die Arbeitgeber können einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie ihre Angestellten im Einsatzfall freistellen“, sagt Feuerwehrchef Marco Zerweiss.

Mit der Kampagne „Für mich. Für alle.“, die mit über 2000 Großflächenplakaten im ganzen Land wirbt, hofft auch die Mettmanner Feuerwehr, engagierten Nachwuchs anzulocken. Bereits am 23. März soll sich der Erfolg zeigen: Dann startet die neue Ausbildungsgruppe. Über ein Jahr lang werden die Anwärter 115 Stunden lang in Feuerwehrtechnik, Einsatztaktik, Rechtslehre und Erster Hilfe geschult. Die Kurse finden jeden zweiten Donnerstagabend statt.

Wenn jemand denkt: ‚Ich bin aber nicht sportlich‘, muss das kein Problem sein“ sagt Zugleiter Dirk Fischer. „Nicht jeder muss einen Höhensicherungskurs machen.“ Man schaue genau nach den Neigungen und Qualifikationen. Für Maschinendienst, Kommunikationsgruppe, Verwaltung und Fachberatung können Menschen verschiedenster Hintergründe gebraucht werden. „Chemiker und Statiker sind bei uns willkommen“, so Fischer.

Um den Menschen die Feuerwehr näher zu bringen, sollen außerdem künftig regelmäßig Porträts der Mettmanner Feuerwehrleute auf der Homepage und in der Presse erscheinen. „Alle Kameraden, die Lust haben, werden wir interviewen“, sagt Anne Sauter. Aktuell hat die Mettmanner Feuerwehr 150 Mitglieder, davon 100 Ehrenamtliche. „Jetzt hoffen wir, dass wir durch die Kampagne ordentlich Zulauf bekommen“, sagt Dinkelmann. Wer mindestens 17 Jahre alt ist, Interesse und Verantwortungsbewusstsein hat, kann sich für die Lehrgruppe bei Marco Zerweiss unter Telefon 0152/54 094442 melden.