Pendler kritisieren Parkkonzept

Kostenpflichtige Parkplätze sollten Geld ins Stadtsäckel spülen. Doch die Pendler weichen aus.

Foto: Achim Blazy

Mettmann. Das neue „Parkraum-Bewirtschaftungskonzept“, wie es im Amtsdeutsch heißt, entwickelt sich immer mehr zum Rohrkrepierer. Die Stadt hatte gehofft, mit der Ausdehnung der kostenpflichtigen Parkzonen und der Zeithalbierung der Brötchentaste (jetzt 15 Minuten freies Parken) mehr Geld ins Stadtsäckel zu holen. Doch es gibt heftige Proteste. Autofahrer, besonders Pendler, kritisieren das neue Konzept oder parken jetzt ihr Auto an der Peripherie und nicht mehr auf städtischen Parkplätzen.

Neu hinzugekommen sind als kostenpflichtige Parkzonen unter anderem die Laubacher Straße (von Einmündung Neanderstraße bis zur Ringstraße) und der Bereich der Goethestraße ab Kreuzung Düsseldorfer Straße in Richtung Schulen (bis Wendehammer). Aktuell liegt Bürgermeister Thomas Dinkelmann eine Beschwerde der Carl-Fuhlrott-Realschule vor. Es wird bemängelt, dass den Lehrern nicht genügend kostenfreie Parkplätze zur Verfügung stehen. Auf dem Gelände der Schule gibt es 18 kostenfreie Parkplätze für 40 Beschäftigte.

Ortswechsel: Auch an der Laubacher Straße stehen den Lehrkräften des Konrad-Heresbach-Gymnasiums nur begrenzt kostenfreie Parkplätze zur Verfügung, sagt Erster Beigeordneter Dietrich Stang. Die Parkflächen direkt an der Schule und an der Turnhalle werden unter anderem von Anwohnern und Mitarbeitern der Stadtverwaltung genutzt, so dass für Lehrkräfte auch hier kostenfreie Parkflächen fehlten. Es bestehe die Möglichkeit, so Stang in einer Vorlage des Verwaltungsausschusses, die Parkraumbewirtschaftung an der Laubacher Straße von der Einmündung Neanderstraße bis zur Straße Am Rathaus aufzuheben. An der Goethestraße von der Einmündung Egerländer Straße bis Wendehammer bestünde auch die Möglichkeit, zum alten Zustand zurückzukehren.

Stang: „Soweit Änderungen in der Parkraumbewirtschaftung an den genannten Straßen beschlossen werden, ist mit Einnahmeausfällen zu rechnen, die mit 10 000 Euro jährlich (geschätzt) beziffert werden. Zudem müssen zwei Parkscheinautomaten abgebaut oder umgesetzt werden (Kosten der Anschaffung, Fundamente: rund 9 000 Euro).“ Die Verwaltung rudert also kräftig zurück. Eine Entscheidung fällt im Verwaltungsausschuss am 14. Februar (17 Uhr, Rathaus).

An der Elberfelder Straße haben Autofahrer mit den Füßen abgestimmt. Früher waren sämtliche 20 Parktaschen belegt, heute parken dort in der Regel fünf Autos. Oben auf der Ley gibt es zwar noch eine Drei-Stunden-Reglung, doch für Pendler reicht diese kostenfreie Parkzeit nicht aus. Sie weichen in die Peripherie aus. Beispielsweise parken sie am Goldberg, an der Klutenscheuer, am Brückchen, an der Gruitener Straße oder an der Blumenstraße. Das schafft Unmut, sowohl bei den Pendlern, als auch bei den Anwohnern. Und: Freie Parkplätze auf dem Seibelparkplatz und auf dem Hammerplatz sind ebenfalls Mangelware.