Wohnen im Kreis wird teurer
Der Mietspiegel weist für Mettmann, Erkrath und Wülfrath eine leichte Erhöhung für die vergangenen drei Jahre aus.
Kreis Mettmann. Für Mieter sind die Preise in den vergangenen drei Jahren in Mettmann, Erkrath und Wülfrath durchschnittlich um 3,3 Prozent gestiegen. Das zeigt der neue Mietspiegel den Mieter- sowie Haus- und Grundbesitzervereine gemeinsam erstellt haben. Mit etwas mehr als einem Prozent pro Jahr fällt der Anstieg allerdings moderat aus.
Gleichzeitig haben sich jedoch die Nebenkosten leicht erhöht. Obwohl die Preise für Heizenergie derzeit leicht fallen, sind Strom und vielerorts auch die Grundsteuer gestiegen.
Für eine 80 Quadratmeter-Wohnung mussten Mieter pro Jahr durchschnittlich 3216 Euro für Heizung und warmes Wasser, Elektrizität und Müllabfuhr ausgeben. „Da lässt sich schon von einer zweiten Miete sprechen“, sagt Michaelo Damerow, Geschäftsführer des Mietervereins Düsseldorf, der auch für den Kreis Mettmann zuständig ist.
Der Mietspiegel weist allerdings nur die ortsübliche Vergleichsmiete aus. Sie dient als Grundlage, bei der Festlegung des Quadratmeterpreises und einer entsprechenden Erhöhung. In Mettmann und Wülfrath sind die Eigentümer daran jedoch nicht gebunden. In Erkrath ist die Situation etwas anders, dort gilt seit Juli die gesetzlich verordnete Mietpreisbremse. Wenn eine Wohnung neu bezogen wird, darf sie maximal zehn Prozent mehr kosten, als zuvor. Soweit die Theorie.
In der Praxis hat der Interessent zwar ein Recht darauf zu erfahren, was sein Vorgänger bezahlt hat. Doch dann muss er auch beweisen, dass der von ihm geforderte Preis den ortsüblichen Wert deutlich übersteigt. „Das Problem ist, dass es für Erkrath keinen qualifizierten Mietspiegel nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt“, betont Damerow.
Denn die neue Tabelle gilt gleichermaßen auch für Mettmann, Wülfrath und Haan. Dort ist die Situation auf dem Wohnungsmarkt jedoch nicht so angespannt, wie in Erkrath. Die unmittelbare Nachbarschaft zu Düsseldorf entfaltet eine gewisse Sogwirkung. Eine weitere Hintertür für mehr Miete im Monat sind Modernisierungen.
Neue Fenster, eine bessere Heizungsanlage oder ein schöneres Bad verjüngen das Haus. Das Haus steigt in eine andere Baualtersklasse und der Mieter muss deutlich mehr zahlen als die durchschnittlichen 3,3 Prozent.
„Besonders dramatisch sind die Steigerungen häufig bei einer energetischen Sanierung. Da gibt es keine Kappung oder Begrenzung und das bringt viele Menschen an ihre Existenzgrenze“, betont Damerow.
Ein Bau aus den 1970-er Jahren kann mit einer neuen Dämmung und zeitgemäßen Fenstern möglicherweise Neubauniveau erreichen.
Das bedeutet, dass die Miete nach dem aktuellen Spiegel von 6,51 Euro auf 9,17 Euro pro Quadratmeter steigt.
Der Hausbesitzer hat also mehr Einnahmen und der Mieter kann bei den Nebenkosten etwas sparen. Dazu müssten die gesetzlichen Regelungen allerdings überarbeitet werden.