Alte Meister, neue Pläne
2012 finden im Stadtmuseum vier ganz unterschiedliche Ausstellungen statt, die richtungsweisend für die Zukunft sein könnten.
Ratingen. Rubens ist heute, Dürer morgen. Während derzeit die druckgrafischen Blätter aus der Werkstatt des flämischen Meisters Peter Paul Rubens die Besucher ins Stadtmuseum an der Grabenstraße locken, sind die Ausstellungspläne fürs nächste Jahr schon geschmiedet.
Dann wartet auf die Kunstfreunde aus Ratingen und Umgebung wieder ein künstlerischer Leckerbissen: eine Ausstellung zur Geschichte der Graphik — von Dürer bis Kirkeby. Gezeigt werden die herausragenden Meister dieses Fachs: von Martin Schongauer, Albrecht Dürer und Lucas Cranach, dem Älteren, über Rembrandt und Goya bis hin zu Giorgio Morandi, Max Beckmann und Per Kirkeby.
Für die rund 85 Exponate umfassende Ausstellung werden rund 8000 Euro kalkuliert. So viel kostet auch die Kunstschau zum Thema Stillleben mit dem Meister des Genres, Carl Schuch, dessen Werke mit zeitgenössischen Fotografien kontrastiert werden.
Eröffnet wird die neue Ausstellungsssaison 2012 erst am 10. Juni — mit einer Schau aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des Ratinger Kunstwegs „Skulpturale Erscheinungen“. Der elf Kilometer lange Kunstweg war im Rahmen der „Euroga 2002plus“ entstanden und durchzieht mit seinen zehn Etappen das gesamte Stadtgebiet. Gezeigt werden ausgewählte Arbeiten der am Kunstweg beteiligten Künstler.
Für die neue Museumschefin Alexandra König (48) hat diese Ausstellung eine richtungsweisende Bedeutung: „Die Verbindung von Kunstweg und Museum schafft eine besondere Verknüpfung von innen und außen.“ Sie will das Museum auch in Zukunft nicht als hermetischen Raum verstanden wissen, sondern als einen Ort, der immer wieder Verbindungen nach außen, etwa zu historischen Orten der Stadtgeschichte herstellt.
Lokalbezug bietet auch die vierte, 2012 geplante Ausstellung mit Skulpturen und Kleinplastiken des Ratinger Steinmetzes und Bildhauers Friedel Lepper, der in diesem Jahr 80 wird.
Welches Gesamtkonzept strebt König fürs Museum an? Darüber will sie erst im September im Kulturausschuss sprechen. Jetzt möchte sie noch nicht mit Details nach vorne preschen. König weiß auch, dass sie mit dem aktuellen Ausstellungsetat von rund 26 000 Euro keine Riesensprünge machen kann.
Ab Januar ist das Haus an der Grabenstraße für fast sechs Monate geschlossen. Dann soll die lange geplante Modernisierung der Brandschutzanlage und Sicherheitstechnik des Museums erfolgen. Die Schließungszeit wird auch dazu genutzt, die Räume neu zu ordnen. Und die Museumsleiterin kann das vor ihrem Amtsantritt bereits beschlossene Grobkonzept zur Neuausrichtung des Museums mit ihren eigenen Zielen und Vorstellungen abgleichen.
Übrigens: Die Sanierung der Fassade des neben dem Museum stehenden Weidlerhauses soll in den nächsten Wochen endlich beginnen. Die Voruntersuchungen seien abgeschlossen, „jetzt geht es zügig voran“.