Am Düsseldorfer Platz wird alles anders
Der Weg für die Umgestaltung ist frei. Möglichst schon im Herbst soll mit dem ZOB-Umbau begonnen werden.
Ratingen. Es ist wirklich nicht seine Art, positive Entwicklungen für die Stadt mit großem Tamtam zu verkünden. Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, arbeitet lieber hinter den Kulissen und redet erst dann über die Dinge, wenn sie wirklich in trockenen Tüchern sind. Und so ist es auch beim Düsseldorfer Platz, dem wichtigsten Verkehrsknotenpunkt der Stadt. Kral betont hörbar erfreut: „Ja, wir können endlich bauen!“
Es wird also konkret losgehen mit der Umsetzung des Projektes, das mit Blick auf die schnelle Wehrhahnlinie eine große verkehrspolitische Bedeutung für die Stadt hat. Die Plangenehmigung liegt vor, die Gewerke können ausgeschrieben werden.
Der Weg ist also frei für die Neugestaltung des „Zentralen Omnibus-Bahnhofes (ZOB)“. Rückblende: Noch vor wenigen Monaten sah die Sache ganz anders aus. Eine Eigentümergemeinschaft hatte ein Normenkontrollverfahren gegen die neue Straßenbahnführung eingereicht. Es gab viele Gespräche hinter den Kulissen. Sowohl mit der Stadt als auch mit der Rheinbahn konnte schließlich eine schriftliche Vereinbarung unterzeichnet werden, die die verbindliche Rücknahme des Normenkontrollverfahrens beinhaltete.
CDU-Fraktionsvize Gerold Fahr, der sich immer wieder in das Projekt eingeklinkt hat, betont: „Ein Gerichtsprozess hätte einige Jahre Verzögerung und mit ziemlicher Sicherheit den Verlust der millionenschweren Förderung durch ÖPNV-Mittel und Städtebauförderung bedeutet.“ Fahr ergänzt: „Auch wenn die ÖPNV-Mittel für 2015 an andere Projekte in NRW geflossen sind, kann Ratingen mit dem Bau beginnen.“ Auf einen neuen Förderbescheid brauche die Stadt nicht zu warten, weil ein sogenannter „förderunschädlicher vorzeitiger Baubeginn“ bereits genehmigt sei.
Für Ratingen ist die Neugestaltung des Düsseldorfer Platzes nicht nur ein Leuchtturmprojekt, es gibt auch deutlich mehr Komfort und Service: Die Fahrgäste können einen kombinierten Bahn- und Bus-Umsteigebereich nutzen, der komplett wettergeschützt ist. Die Haltestellenüberdachung soll vom Land NRW zu 50 Prozent mit Städtebaumitteln gefördert werden.
Das gesamte Gelände wird städtebaulich aufgewertet, erhält dynamische Fahrgastinformationen, überdachte Radabstellanlagen und Fahrradboxen, einen neuen Kiosk mit öffentlichen Toiletten, in den auch der Rheinbahn-Service einziehen wird.
Insgesamt sollen am Düsseldorfer Platz und auf der Düsseldorfer Straße etwa 14 Millionen Euro investiert werden, die Stadt steuert dazu rund drei Millionen Euro dazu. Der für das Projekt Baubeginn soll im Herbst sein.