Zwei neue Gesichter für die Stadtquartiere

Das City- und Quartiersmanagement hat sein eigenes Büro bezogen. Es unterstützt die Stadt bei der Umsetzung von Projekten.

Foto: Janicki

Ratingen. Das Aufgabenbuch für das Quartiers- und Citymanagement ist gut gefüllt: Mehr als 100 Seiten stark ist das „Integrierte Handlungskonzept Ratingen Zentrum“. Bei der Umsetzung der vielen Projekte zur Gestaltung und Verschönerung der Innenstadt helfen seit Anfang April Karsten Hoeing und seine Kollegin Hendrika Kirchhoff. Gestern stellte Baudezernent Jochen Kral die beiden Quartiersmanager in deren Büro an der Mülheimer Straße 9 vor. Noch ist draußen kein Schild angebracht. Wer das Büro sucht, und das taten gestern eigentlich alle Gäste: Es liegt an der Angerstraße. Man habe bewusst ein Büro außerhalb der Verwaltung gesucht, sagte Kral. Es handele sich schließlich um ein niedrigschwelliges Angebot, jeder Bürger sowie Akteure aus der Händler- und Immobilienszene solle leichten Zugang finden.

Zweimal in der Woche ist es ab sofort besetzt. Die Aufgaben lesen sich zunächst etwas abstrakt: Das Quartiers- und Citymanagement unterstützt die Stadt bei der Umsetzung der Projekte und kümmert sich auch um Fördergelder. Das Management selbst wird zu 50 Prozent vom Land gefördert und ist zunächst bis Ende 2018 befristet. Mit im Boot ist auch der zwölfköpfige Quartiersbeirat, der auch über die Vergabe von Geldern aus dem Topf des Verfügungsfonds, der jährlich mit 75 000 Euro einzelne Projekte unterstützen soll, entscheidet.

Hoeing und Kirchhoff arbeiten für die Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft NRW, kurz Steg, in Dortmund. Kral freute sich, dass diese Firma den Zuschlag im Rahmen der Vergabe bekommen hat: Die Steg sei sehr erfahren und biete alles aus einer Hand.

Dreieinhalb Jahre nun werden sich Hoeing und Kirchhoff vor Ort im Wesentlichen um drei Bausteine kümmern: Die Stadtverwaltung sollen sie bei der Durchführung von Projekten entlasten und sich auch ums „Fördermittelmanagement“ kümmern. Sozusagen als „Speerspitze“ oder „Brückenkopf“ der Verwaltung versteht man sich, wenn es um Vorhaben wie Neugestaltung Düsseldorfer Platz, Lichtkonzept und das Aufwerten von öffentlichen Plätzen geht: Bürger seien ausdrücklich eingeladen, ihre Ideen für Verbesserungen vorzutragen. Wer etwas kritisiere, habe meist auch einen Vorschlag, weiß Hoeing aus Erfahrung.Und drittens bietet das Büro Beratung für Händler und Immobilienbesitzer an, zum Beispiel bei Förderprogrammen zur Fassaden- und Hofgestaltung.

Ein Teil der der Kosten für die neue Weihnachtsbeleuchtung sei beispielsweise aus dem Verfügungsfonds gekommen. In Zusammenarbeit mit dem Ratinger Architekturbüro „LückerBeckmann“ gibt es eine kostenlose Beratung etwa zum Thema Gestaltung von Fassaden.

Das Citymanagement soll auch eine Art Immobilienbörse aufbauen, mit dem Ziel, sich um den oft kritisierten Branchenmix sowie leerstehende Ladenlokale zu kümmern. Das Büro an der Angerstraße (postalisch Mülheimer Straße 9), das an zwei Tagen in der Woche für jedermann geöffnet ist, hat übrigens noch keinen „richtigen“ Namen. Bürger-Vorschläge seien willkommen, so Kral.