Anwohner in Lintorf leiden unter Schleichverkehr

Die Baustelle an der Krummenweger Straße verschärft das Problem.

Foto: Blazy

Ratingen. Der Hülsenbergweg, eine kleine Anwohnerstraße, ist derzeit oft Gesprächsthema — leider ohne eine positive Nachricht. Selbst Detlev Czoske, BU-Ratsherr aus Lintorf, der stets gut informiert ist über seinen Stadtteil, musste auf unserer Anfrage hin abwinken: Weder zum Hülsenbergweg noch zum lange angekündigten Verkehrskonzept für Lintorf gebe es neue Infos. Auch CDU-Ratskollege Oliver Thrun kennt keine neuen Entwicklungen: Die Verwaltung sei mit aktuellen Großprojekten ausgelastet.

Anwohner wie David Eggert fragen sich seit Jahren, ob es mal eine Lösung geben könnte: „Warum wird das Thema Parken am Hülsenbergweg nicht weiter verfolgt? Die Stadt windet sich seit Jahren immer wieder aus der Problematik mit Nichtstun und Wegschauen. Das kann es doch nicht sein.“ Verschärft wird die Situation in dieser und anderen Wohnstraßen durch die Großbaustelle Krummenweger Straße: Meist sind es Anwohner, die sich mühsam ihre Wege suchen.

Thrun wohnt an der Straße An der Schmelt und hat neulich nach eigenem Bekunden etwa zehn Minuten gebraucht, um das Quartier zu verlassen. Die Situation sei derzeit „nicht erquicklich“. Auch durch das Wohnviertel an der Fritz-Windisch-Straße quäle sich der Suchverkehr.

Das Tiefbauamt hat die Asphaltarbeiten auf der Krummenweger Straße eigens in die Ferienzeit gelegt. Gearbeitet wird vom Lintorfer Markt bis zum Ende der Ortsdurchfahrt hinter der Straße Am Sonnenschein. Dabei werden Einbauteile ausgetauscht, die Fahrbahn wird vier Zentimeter tief abgefräst und eine neue Asphaltschicht aufgebracht.

Während der Bauarbeiten ist die Befahrung der jeweiligen Bauabschnitte nur für Anlieger in Einbahnstraßenregelung (in Richtung Kreisverkehr Krummenweg) möglich. Für den Durchgangsverkehr sind großräumige Umleitungen über die Straßen Rehhecke, Brandsheide, Breitscheider Weg, Kalkumer Straße und Konrad-Adenauer-Platz ausgeschildert. Für die Dauer der Baumaßnahme fährt auch die Rheinbahn Umleitungen.

Derweil warten die Anwohner vom Hülsenbergweg immer noch auf eine Lösung. Oft ist die Straße derart zugeparkt, dass größere Fahrzeuge wie Einsatzfahrzeuge steckenbleiben. Czoske hat alle Anträge dazu gesammelt: „Die Politik thematisiert dieses Parkproblem am Hülsenbergweg seit 2010 fraktionsübergreifend immer und immer wieder im Bezirksausschuss.“ Man hoffe, dass endlich dieses Problem „vernünftig seitens der Verwaltung“ abgearbeitet werde.

Vorschläge liegen schon lange vor: Zum Beispiel, das halbseitige Parken auf dem Gehweg zu erlauben. Dann bliebe die Fahrbahn breit genug für Begegnungsverkehr. Das hatte die BU schon 2010 vorgeschlagen. Die Stadt verwies bislang stets auf den schwachen Unterbau der Gehwege. Man wolle ein Verkehrskonzept abwarten.