Schuldezernent Rolf Steuwe überbrachte in wenigen knappen Sätzen diese Hiobsbotschaft. Er hatte am Vormittag in Düsseldorf noch mit Vertretern der Bezirksregierung über die Zukunft der Realschule verhandelt und um deren Fortführung gekämpft — letztlich vergebens. Bei lediglich 30 Anmeldungen zum kommenden Schuljahr zeigte sich die Bezirksregieung unnachgiebig. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Heisenberg-Schule das Anmelde-Soll weit verfehlt, damals gab man eine einjährige Gnadenfrist plus Auflage: Mindestens 52 Anmeldungen müssen vorliegen, damit der Betrieb an der Duisburger Straße weiterlaufen kann. Diese Vorgabe wurde jetzt bei weitem nicht erreicht.

Steuwe: „Wir müssen jetzt die Eltern informieren, dass die Kinder woanders angemeldet werden müssen.“ Er bedauerte sehr, dass sich die Bezirksregierung auf keine andere Lösung einlassen wollte. Man habe vor allem pädagogisch argumentiert: Wenn die Schule jetzt mit so wenig Schülern starte, könne sie in zwei oder drei Jahren keine Fächerdifferenzierung mehr anbieten oder durchführen.

Schulleiter Wolfgang Schoch war am Donnerstag völlig geknickt. Er hatte am späten Vormittag vom Ende auf Raten für seine Schule erfahren, das Kollegium werde er am Freitag informieren. Alle Anstrengungen und Mühen, die WHS wieder nach vorn zu bringen, waren vergebens. „Ich bin viel zu traurig und zu bedrückt, um jetzt etwas zu sagen. Mir wurde heute ein Stück aus meinem Herzen gerissen“, sagte Schoch, der seit 16 Jahren die Schule leitet und sie durch manche Höhen und Tiefen geführt hat.

Wann die Lichter in der Heisenberg-Schule ausgehen, steht noch nicht fest. Es gilt aber als sicher, dass die jetzigen fünften und sechsten Klassen ihren Schulabschluss nicht mehr an der Duisburger Straße machen.