Glaskugeln machen das Wasser sauber
An der Broichhofstraße wird ein neuer Trinkwasserbrunnen gebohrt.
Ratingen. Ganz tief in die Erdgeschichte stoßen zurzeit die Stadtwerke in Ratingen West vor: Auf dem Gelände an der Broichhofstraße bohren sie einen neuen Brunnen und erreichen in 29 Metern Tiefe wasserundurchlässige Gesteinsschichten aus dem Tertiär — rund 50 Millionen Jahre alt.
Der Grundwasserspiegel ist jedoch schon in sieben Metern Tiefe erreicht. Um die 22 Meter mächtige Wasserschicht anzuzapfen, wird zurzeit ein Loch mit 1,2 Meter Durchmesser gebohrt, in das dann das Filterrohr aus Edelstahl (60 Zentimeter Durchmesser) eingesetzt wird.
Der Zwischenraum wird mit erbsengroßen Glaskügelchen ausgefüllt. „Das ist eine neue Technologie. Die Glaskugeln haben im Vergleich zum bisher üblichen Feinkies eine höhere Filterleistung“, erklärt Hans-Horst Sprenger, Technischer Leiter der Stadtwerke.
Vor allem das im Grundwasser gelöste Eisen und Mangan macht den Stadtwerken zu schaffen. Trotz regelmäßiger Reinigungen haben diese Substanzen einen 1995 gebohrten Trinkwasserbrunnen so „verstopft“, dass nicht mehr genügend Wasser gefördert werden konnte.
Die maximale Förderleistung des neuen Brunnens, der Ende April in Betrieb gehen soll, beträgt 250 Kubikmeter pro Stunde. Insgesamt können die fünf Pumpen der Brunnen an der Broichhofstraße stündlich maximal 950 Kubikmeter Wasser fördern, die in der Aufbereitungsanlage gegenüber ins Netz eingespeist werden. Für den neuen Brunnen investieren die Stadtwerke rund eine Viertel Million Euro.