Bewerber buhlen um Rathaus-Neubau
Interessierte Firmen spielen in Angeboten die Planungen durch.
Ratingen. Von wirklicher Rasanz kann noch keine Rede sein, doch das Rennen um den Rathaus-Neubau nimmt in diesen Tagen deutlich an Fahrt auf. Wie Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, gestern mitteilte, geht der Teilnahmewettbewerb mit Verhandlungsverfahren in die nächste Runde. Dies bedeutet: Büros und Unternehmen geben ein indikatives Angebot ab, spielen also die Planungen mit Blick auf einen Neubau im Herzen der Stadt schon einmal durch.
Anders ausgedrückt: Interessierte Bewerber machen eine konkrete Ansage auch bezüglich der Kosten. Dass man die magische Grenze von 30 Millionen Euro überschreiten wird, gilt als sicher. Ursprünglich war geplant, den Neubau in einem fixierten Kostenrahmen von knapp 29 Millionen Euro abzuwickeln. Wie viele Unternehmen um das nicht unumstrittene Projekt auf der Minoritenstraße buhlen, ist unklar. Kral wollte sich dazu aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht äußern. In einem weiteren Schritt des Verfahrens wird es dann um ein konkretes Angebot gehen, über das der Stadtrat letztlich zu entscheiden hat.
Jochen Kral, Technischer Beigeordneter
Dass dies in der Sitzung im Juli geschehen wird, schließt Kral nicht aus. Dieser Termin sei jedenfalls dafür vorgesehen, so der Beigeordnete, daran habe sich bisher auch nichts geändert. Für ihn ist der Kurs klar und unumstößlich: Das Rathaus gehöre eindeutig in die Stadtmitte. Und er fügt an: „Wir wollen keine anonyme und technokratische Einrichtung, die schlecht erreichbar ist. Wir wollen repräsentative Ämter im Herzen der Stadt anbieten, unter anderem das Bürgerbüro, aber auch das Sozialamt.“ Es gehe darum, dass die Bürger aktiv teilhaben sollen an der Arbeit der Verwaltung und der Politik — und dies lässt sich aus Sicht des Technischen Beigeordneten nur mit Hilfe des bereits geplanten Bauvorhabens an der Minoritenstraße realisieren. Kral betont: „Dort werden die Fraktionen untergebracht, dort tagt der Rat.“