Ratingen Kurzarbeit trifft weniger Menschen, als angemeldet sind

Ratingen · Im April zeigten coronabedingt knapp 30 Prozent der heimischen Betriebe Kurzarbeit an. Arbeitslosenquote mit 7,4 Prozent in Ratingen noch immer hoch.

Auch wenn die Zahlen inzwischen sinken: Das Gastgewerbe ist besonders hart von Kurzarbeit betroffen.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

. (Red) Auch wenn der Arbeitsmarkt noch immer schwer von den Auswirkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie betroffen ist, bewegt sich noch einiges. Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit ist mit der Entwicklung zufrieden. „Mehr Menschen haben einen neuen Job gefunden und weniger Menschen meldeten sich arbeitslos, nachdem sie ihre Arbeit verloren haben. Die Arbeitslosigkeit liegt damit weiterhin niedriger als während der Finanzkrise im Jahr 2009.“

29 Prozent der Unternehmen
im Kreis waren in Kurzarbeit

Viele heimische Unternehmen meldeten ihre Mitarbeiter zur Kurzarbeit an, um die Krise zu überbrücken. Laut Statistik der Arbeitsagentur bezogen allein im April 34 359 Personen in 3719 Betrieben Kurzarbeitergeld. Bis Ende April hatten 4486 Betriebe (das entspricht rund 29 Prozent der Unternehmen) im Kreis Mettmann für 65 203 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Es ist eine gute Nachricht, dass damit im April nur gut die Hälfte der Beschäftigten, für die Kurzarbeit vorsorglich angezeigt wurde, auch tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren“, so Karl Tymister. Die Unternehmen haben drei Monate Zeit, die Abrechnungslisten über die tatsächlich ausgefallenen Arbeitsstunden einzureichen und damit die Erstattung des Kurzarbeitergeldes zu beantragen. Besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind die Auszubildenden. Bislang wurden der Agentur für Arbeit Mettmann bis Ende August 2166 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 443 Ausbildungsstellen oder 17 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum meldeten sich 2847 junge Menschen, die eine Ausbildungsstelle suchen, bei der Berufsberatung. 748 dieser Bewerber sind noch unversorgt, haben also bislang weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative dazu. Das sind 31 Jugendliche mehr (+4,3 Prozent) als vor einem Jahr.

Jugendliche, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, können sich weiterhin an die Berufsberatung wenden. In der Agentur für Arbeit Ratingen sind aktuell 3.472 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind drei weniger als im Juli, aber 617 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Juli aktuell bei 7,4 Prozent (vor einem Jahr lag die Quote bei 6,1 Prozent). Im August meldeten sich 429 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das sind 230 weniger als vor einem Jahr. Zeitgleich konnten 425 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, das sind 139 weniger als vor einem Jahr. Die Ratinger Arbeitgeber meldeten im August 111 neue Arbeitsstellen, 59 weniger als vor einem Jahr.

Damit sind in der Arbeitsagentur Ratingen derzeit 632 freie Stellen gemeldet, der Bestand verringert sich somit um 131 Stellen zum ­Vorjahr.

(RP)