Dechant Schilling auf großer Reise
Zusammen mit Pastoralreferent Ralf Gassen gehört er zu einer Delegation, die mit Kardinal Woelki die Philippinen besuchen wird.
Ratingen. Zwei Welten: Während in St. Peter und Paul neun aktive oder im Ruhestand befindliche Geistliche in einer Pfarrei mit rund 13 000 Mitgliedern arbeiten, gibt es auf den Philippinen Pfarreien mit 30 000, 50 000 oder auch 70 000 Katholiken, die mit weitaus weniger Personal zurechtkommen müssen. Die Kirche in dem Bereich Südostasiens, kann statistisch mit 82 Prozent Katholiken rechnen.
Bald wird eine Brücke geschlagen: Pastor und Dechant Daniel Schilling und seine neue rechte Hand, Pastoralreferent Ralf Gassen, reisen auf Wunsch von Rainer Maria Kardinal Woelki für gut zwei Wochen ins Inselreich zwischen China und Indonesien. Nun verursacht eine ohne Zweifel aufwendige Dienstreise für eine Institution, die auch um Spenden bittet, manch hochgezogene Augenbraue in Ratingen.
Doch Michael Kasiske, Pressereferent im Erzbistum Köln, gibt Entwarnung: „Die Kosten für die beiden Reisen mit insgesamt 32 Teilnehmern sind als Sonderposten im Jahreshaushalt der Diözesanstelle ,Pastoraler Zukunftsweg’ des Erzbistums Köln eingestellt, die die Reisen vorbereitet, organisiert und leitet.“ Die Kosten pro Person betragen für die gesamte Reisezeit mit Unterbringung, Vollverpflegung, Pastoralkurskosten, Referentenhonoraren, Kurz-Exerzitien, Exkursionen in Kirche und Gesellschaft, Exposure-Programm in der Erzdiözese Jaro und Flug rund 2000 Euro pro Person. Souvenirs müssen aus eigener Tasche bezahlt werden.
So machen sich Pastor Schilling und Pastoralreferent Gassen am 15. November ab Frankfurt auf den Weg und hoffen, nach gut 16 Stunden Flugzeit plus zweier Zwischenstopps am Ziel zu sein, im Pastoralinstitut „Bukal ng Tipan“, die Rückkehr ist für den 2. Dezember vorgesehen. Die Tour läuft trotz des attraktiven Ziels dennoch unter dem Motto einer Bildungsreise, volksnah von der Kirche mit dem Begriff „Hier wollen wir kapieren, nicht kopieren“ umschrieben. Kardinal Woelki war übrigens schon auf den Philippinen. Die veranstaltende Diözesanstelle hält den weiten Weg für gerechtfertigt, weil vor allem eins zu sehen ist: Die Vergrößerung von pastoralen Einheiten, die in Deutschland — auch im Erzbistum Köln — viele Ängste auslöst, ist auf den Philippinen Alltagserfahrung einer Kirche, die sich durch Partizipation, Dezentralität und lebendiges Glaubensleben vor Ort auszeichnet. Pastor Schilling sieht der Unternehmung noch etwas abwartend entgegen, fordert sie den Teilnehmern doch einiges ab. Und schließlich warten die Gemeindemitglieder von St. Peter und Paul auch gespannt darauf, wie sich die pastorale Lernreise und ihre Informationsangebote letztlich im Ratinger Gemeindeleben niederschlagen werden. „Die Teilnehmer sind auf einem Erkundungsweg, um sich von der pastoralen und spirituellen Praxis der philippinischen Ortskirche inspirieren und für die eigene Arbeit anregen zu lassen.“