Ratingen Denkmalgeschütztes Dach wird erneuert
Ratingen. · Die Sanierungsarbeiten am Höseler Bahnhof schreiten weiter voran. Der Knotenpunkt wird attraktiver für Reisende gestaltet.
Bei der Deutschen Bahn (DB) will man in Sachen Infrastruktur weiter aufs Tempo drücken. Nun zeichnen sich sichtbare Verbesserungen ab. Reisende können bereits sehr gut erkennen, dass die Bauarbeiten am Bahnhof Hösel erhebliche Fortschritte machen. Nach den ersten vorbereitenden Maßnahmen im Sommer dieses Jahres hat man die Sperrpause während der Herbstferien dafür genutzt, einen großen Teil der Arbeiten an einem Stück zu erledigen.
So ist das Dach auf dem Außenbahnsteig an Gleis zwei bereits fertiggestellt worden. An beiden Bahnsteigen sind die Bahnsteigkanten schon eingebaut – außerdem sind die Pflasterarbeiten an beiden Bahnsteigen mittlerweile abgeschlossen.
Zusätzlich haben beide Bahnsteige bereits eine neue Beleuchtung und Beschallung. Parallel zum Modernisierungsprojekt der Deutschen Bahn hat die Stadt eine neue Busstation errichtet, um den barrierefreien Umstieg vom Bus in die S-Bahn und umgekehrt so bequem wie möglich zu gestalten. Diese Haltestelle ist so gut wie fertig und erinnert stark an die Busstation am Düsseldorfer Platz.
Auf dem Vorplatz hat die Stadt ganze Arbeit geleistet: Die Tiefbauarbeiten sind abgeschlossen. Sowohl die Bussteige als auch die Fahrbahnen sind komplett fertig hergestellt. Bänke und Wartehäuschen stehen bereits, ebenso wie solarbetriebene Mülleimer, die sogar ins Augenmerk der Bürger Union (BU) rückten: Sie stehen nämlich im Schatten der Brücke, seien jedoch auch dort funktionstüchtig, versicherte die Verwaltung BU-Chef Robert Ellenbeck. Die Batteriestärke werde per Funk und PC überwacht. „Sollte es dennoch vorkommen, dass die Ladekapazität in der dunklen Jahreszeit beziehungsweise im Schatten zu gering ist, wird der Akku ausgetauscht“, teilte Ute Baggelmann von der Abfallberatung mit.
Weitere aktuelle Projektschritte: Das denkmalgeschützte Bahnsteigdach an Gleis eins wird erneuert. Wie Projektleiter Karl-Heinz Secker (DB Netze) bei einem Gespräch betonte, versucht man, alte Teile des Daches wieder zu verwenden. Außerdem werden die zwei neuen Aufzüge eingebaut, mit denen Reisende aus der Personenunterführung direkt auf die Bahnsteige fahren können.
„Bislang läuft alles nach Plan“, erklärte Denis Loskant, Leiter Bau- und Anlagenmanagement der DB Station und Service in NRW, bei einem offiziellen Termin auf der Baustelle. „Größere Überraschungen hat es beim Bau bis jetzt nicht gegeben. Daher gehen wir aktuell weiter davon aus, dass die Modernisierung wie geplant im Sommer 2020 abgeschlossen sein wird.“ Die Deutsche Bahn, das Land Nordrhein-Westfalen, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und die Stadt investieren insgesamt rund 5,8 Millionen Euro in die Modernisierung des Bahnhofs. „Die städtische Busstation wird voraussichtlich im April betriebsbereit sein“, sagte Dirk Winkelmann vom Tiefbauamt.
Neben der Stationsmodernisierung im Rahmen der Modernisierungsoffensive (MOF 2) wird mit der finanziellen Förderung des zweiten Aufzugs durch den VRR künftig die vollständige Barrierefreiheit am Bahnhof Hösel sichergestellt sein.
Einen weiteren Baustein der Modernisierung stellt der barrierefreie Aus- und Umbau des wichtigen ÖPNV-Verknüpfungspunktes zwischen Bahn und Bus dar, der ebenfalls vom VRR gefördert wird.
Dafür werden am Bahnhof Bussteige und ein Kombibahnsteig sowie eine dynamische Fahrgastinformation plus Wetterschutz errichtet. So gibt es eine direkte Anbindung der Bussteige zum Außenbahnsteig Gleis ein der S 6.
Die Station Hösel ist die erste in ganz Nordrhein-Westfalen, die mit Hilfe der neuen digitalen Methode Building Information Modelling (BIM) geplant und gebaut wird. Klassische Baupläne, die an die Wand geheftet werden, gehören somit der Vergangenheit an. Dank BIM erhalten alle Projektbeteiligten eine interaktive Visualisierung des Bauwerks in 3 D. Der Vorteil: Alle arbeiten am selben Modell. So werden Bauabläufe gemeinsam verlässlicher geplant, komplexe Vorhaben anschaulich visualisiert und Risiken frühzeitig erkannt. Durch die Optimierung der Planung können Kosten und Termine besser beherrscht werden. Die DB ist das erste Infrastrukturunternehmen in NRW, das BIM
einsetzt.