Die Kalkbahn soll seltener pfeifen
Das Geräusch nervt Anwohner. Zwei Ratsherren haben Ideen vorgelegt, wie es verringert werden kann.
Ratingen. Frühmorgens, lange bevor der Fluglärm die Dumeklemmer aus den Betten holt, ist für die Anwohner der Kalkbahn die Nacht längst zu Ende: Besonders im Bereich Cromford bringt ohrenbetäubendes Gepfeife der Kalkbahnen die Anwohner um den Restschlaf. An den unbeschrankten Übegängen müssen die Lokführer das Signalhorn betätigen. Der Bau des lange ersehnten Bahnübergangs zur Bezirkssportanlage, der den Übergang an der Wasserburg (Junkersbusch) überflüssig machen könnte, ist noch in weiter Ferne.
Die CDU-Räte Gerold Fahr und Klaus Weber haben für die nächste Bezirksausschusssitzung Mitte am 2. September eine Vorlage erarbeitet, die ihrer Meinung die Pfeiferei an zwei Übergängen überflüssig machen würde. „Seit Jahren wird die Abschaffung der Pfeifsignale an der Kalkbahn von den betroffenen Bürgern gefordert und von den politischen Gremien diskutiert — bislang ohne Ergebnis“, so Fahr und Weber: „Die Abschaffung der Pfeifsignale ist regelkonform und darstellbar, ohne dass der Bahnübergang am ehemaligen Stellwerk geschlossen werden muss und für Wegeneubau/Sicherungsmaßnahmen erhebliche Steuergelder verwendet werden müssen.“
Pfeiftafeln sind für zwei ungesicherte Bahnübergänge aufgestellt. Zunächst am Junkersbusch, welcher für Fahrzeuge offen ist. Dort sei geplant, eine signalisierte Sicherung im Zusammenhang mit dem neuen Übergang Alte Lintorfer Straße/Sportpark Keramag zu errichten. Erst nach deren Fertigstellung könne auf die Pfeifsignale verzichtet werden.
Der Übergang am ehemaligen Stellwerk, der bisher für den Fahrzeugübergang zugelassen ist, wird von der Verwaltung zum vorzeitigen Rückbau vorgeschlagen.
Ein dritter Übergang am Museumsweg befindet sich unter der Brücke (Mülheimer Straße). Dieser ist mittels eines Drängelgitters nur für Fußgänger zugelassen und durch die bloße Übersicht gesichert: Dort werde also nicht gepfiffen, so die CDU. Ausnahme: Es sind Fußgänger in der Nähe.
Die CDU schlägt vor, auch auf dem Übergang am alten Stellwerk eine Umlaufsperre (Drängelgitter) zu installieren. Die Pfeiftafeln könnten danach dort abgebaut werden.
Doch die Stadt Ratingen kann nur Vorschläge äußern, umsetzen kann sie nur die Bahn. So solle die Verwaltung die DB Netz AG, das Eisenbahnbundesamt, den Verkehrsplaner Moik oder einen anderen Fachberater für die Stadt sowie je einen Vertreter der Fraktionen zu einer ohnehin fälligen Bahnübergangsschau einladen, fordern Fahr und Weber. Ziel müssen es sein, Lösungen „einvernehmlich und als verträglich mit den einschlägigen Rechtsvorschriften und internen Anweisungen für sicheren Bahnbetrieb zu besprechen“.