Letzte Handgriffe für den ultimativen Kirmesspaß

Platzmeister Christian Freund und seine Helfer bauen die Fahrgeschäfte und die Buden auf.

Ratingen. Es sieht aus wie eine Ziehharmonika aus Metall. Auf stabilen Trägern in luftiger Höhe schwebt die Fahrbahn für die Autoscooter. Direkt darunter arbeiten Männer an dem Unterbau des Fahrgeschäfts, am schwierigsten ist das Austarieren auf dem unebenen Untergrund, erfährt der geneigte Beobachter.

Auf einer Fläche von 17 mal 30 Meter können die Autoscooter um die Wette flitzen, wenn der Aufbau fertig ist. Bis dahin dauert es ungefähr zehn Stunden. „Der Autoscooter ist das billigste Fahrgeschäft auf der Kirmes“, erklärt Christian Freund. Als Platzmeister der St. Sebastiani-Bruderschaft hat er den Kirmesplatz an der Brückstraße genau im Blick und passt auf, dass alle Fahrgeschäfte und Buden rechtzeitig und vor allem korrekt aufgebaut werden.

Um den Autoscooter braucht er sich da keine Sorgen machen. Das Fahrgeschäft kommt seit mehr als 20 Jahren nach Ratingen. Aus jahrelangen Beobachtungen weiß er, dass die Fahrbahn für die Autoscooter, die beim Transport zusammengefaltet wird, wie eine Ziehharmonika einfach ausgefahren wird. Dann kommen die Autoscooter drauf.

Etwas länger dauert der Aufbau bei anderen Fahrgeschäften wie dem Breakdancer oder Fuhrmann’s Kettenflieger. Als Christian Freund nach dem Rechten schaut, steht das Grundgerüst des Kettenkarussells bereits. Aber die Sitze liegen noch aufgestapelt herum und warten darauf, befestigt zu werden. Auch an den verschiedenen Buden wird geschraubt, geschrubbt und eingeräumt.

Am Rande des Kirmesplatzes grasen die Ponys, auf denen die Kinder am Wochenende reiten können. Bereits einsatzbereit ist die Raupe, nur der Booster bereitet Christian Freund noch Sorgen. „Ich hoffe, der kommt noch rechtzeitig an.“ Denn am Freitag um zwölf Uhr ist Bauabnahme. Dann muss alles stehen und sicher sein. Denn ab 15 Uhr können sich die Besucher auf der Kirmes tummeln, um 17 Uhr erfolgt der offizielle Fassanstich durch Bürgermeister Klaus Konrad Pesch. Klar, dass bis dahin auch das Dumeklemmer-Dorf aufgebaut werden muss. Obwohl der Aufwand dafür wesentlich geringer ist als bei den Fahrgeschäften. „Die Stände für Essen und Trinken werden aufgebaut, ansonsten halt die Tische und Bänke“, erklärt der Platzmeister. Während Christian Freund für den Kirmesplatz verantwortlich ist, arbeiten im Festzelt und auf dem Schießstand die fleißigen Helfer des Brasselkommandos unter der Regie vom ersten Zeremonienmeister Rainer Aprath. 25 Männer schleppen, hämmer und dekorieren, was das Zeug hält. So sind sie für die Bestuhlung und Dekoration des Festzelts verantwortlich, wozu natürlich auch der Thron der Majestäten gehört.