Ein Rennrad für 75 Euro
Das Triathlon Team Ratingen lud ein zum Tag der offenen Tür und zum landesweit ersten Triathlon-Flohmarkt.
Lintorf. Anschauen und Ausprobieren — das geht selbst bei einem Sport wie dem Triathlon. Wer denkt, dass für die „Dreifach-Sportart“ nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Geld investiert werden muss, der wurde am Sonntag eines Besseren belehrt, zumindest was die finanzielle Seite angeht.
Das Triathlon Team Ratingen 08 (TTR) zeigte beim Tag der offenen Tür im und ums Lintorfer Hallenbad, wie Einsteiger schnell Gefallen am Dreierpack Laufen, Radfahren und Schwimmen finden können.
Verlockend war vor allem der Triathlon-Flohmarkt — der erste landesweit. Private und kommerzielle Anbieter hatten ihre Stände aufgebaut. Dort gab es gebrauchte Schnäppchen für Anfänger, etwa Neoprenanzüge für 40 statt weit über 200 Euro oder ein Rennrad für nur 75 Euro — das übrigens schnell an den Mann gebracht wurde. Aber auch die fortgeschrittenen Athleten konnten bei Carbon-Radzubehör und speziellen Energiegetränken fündig werden.
„Bei Triathleten sammelt sich immer Material an. Vor allem bei den Kindern, die schnell herauswachsen aus Kleidung und Sportgerät“, sagte TTR-Pressesprecher André Kalbreier, während sich immer mehr Gäste auf dem Gelände tummeln. Trainer Georg Mantyk hatte die Idee, den Flohmarkt auf die Beine zu stellen.
Dadurch will der Verein natürlich auch neue Mitglieder für den Triathlon begeistern. „Klar, sind wir noch nicht ganz im Breitensport angekommen“, sagt Kalbreier, „aber es ist eine sehr abwechslungsreiche Sportart, die gerade bei Kindern und Jugendlichen stark im Kommen ist.“
Um den Funken überspringen zu lassen, konnten die Besucher nicht nur kaufen, sondern auch testen: Wer wissen wollte, wie es sich im Neoprenanzug anfühlt, konnte sich im Hallenbad ins Wasser stürzen. Draußen standen Fahrräder, die auf Stützen mit Laufrollen befestigt waren — für Triathleten Usus im Wintertraining.
Der siebenjährige Jan Baumgarten trat am Sonntag schon einmal fleißig in die Pedale. „Ich mag Radfahren, das ist schneller als Laufen“, sagt er fröhlich. Noch hat er ein normales Fahrrad, möchte aber gern mal ein Rennrad haben, wie die Großen auch. Sein Vater Björn Baumgarten hat ihn zum Triathlon gebracht.
Die ganz Kleinen trainieren in verschiedenen Übungsformen, zum Beispiel Radfahren und Laufen im Wechsel. „Zehn Kilometer bin ich aber auch schon gefahren“, sagt Nachwuchssportler Jan stolz. Sein Vater findet die Flohmarktidee einfach gut: „Wir Triathleten haben immer viel Equipment. Hier kann man sich schön austauschen.“
Gegen Mittag schauen sogar Sportler auf dem Rad vorbei. Thomas Steffen ist 16 Kilometer aus Mülheim gefahren. Er ist ambitionierter Mountainbikefahrer und schaut sich bei den Kollegen vom Triathlon um.
„Man kann auf solchen Märkten gute Schnäppchen machen. Den Sport werde ich aber eher nicht wechseln, dazu bin ich zu sehr im Mountainbiking verwurzelt“, gibt er zu. Und zwei Sportarten mit professionellem Anspruch nachzugehen, das wäre ihm zu teuer. Für ihn folgt deshalb erstmal nur ein Plausch am Fahrradstand des Triathlon Teams.