Eisenhütte Ost: Anwohner fürchten Sanierung wegen Gift-Staub
Das Gelände der alten Eisenhütte in Ost soll von Altlasten befreit werden. Bürger haben Angst, dass sie giftigen Staub einatmen.
Kreis Mettmann. Direkt hinter dem Edeka-Markt zwischen Eisenhüttenstraße und Caspar-Strack-Weg in Ratingen Ost sollen neue Wohngebäude entstehen. Die Investoren der KBBD Projektgesellschaft planen dort acht Gebäude mit 90 Wohnungen zu bauen.
Am Donnerstagabend präsentierte Rolf Beele als einer der Investoren Bürgern das Vorhaben in der Gaststätte Osterwind in Ratingen Ost. Und bei dieser Versammlung erhitzten sich die Gemüter der Anwohner, die von der Bebauung direkt betroffen sind. Sie fürchten um ihre Ruhe — und um ihre Gesundheit.
„Wer garantiert uns, dass wir die krebserregenden Stäube nicht einatmen, wenn sie die Brache sanieren?“, fragte eine Anwohnerin. Die Antwort von Rolf Beele: „Sie können sicher sein, dass wir die zulässigen Grenzwerte nicht überschreiten. Es werden regelmäßig Luftschutzmessungen durchgeführt. Sollten wir da irgendwelche Werte überschreiten, dann wird die Brache dichtgemacht.“
Bereits 2001 sollte das Areal mit Gewerbeimmobilien bebaut werden. Damals wurde mit einer oberflächlichen Sanierung angefangen. Doch als im Erdreich die Unmengen an Altlasten der alten Eisenhütte, die an dieser Stelle gestanden hatte, entdeckt wurden, war das Vorhaben zunächst Geschichte.
Mit dem neuen Plan könnte nun Bewegung in die Sache kommen. Der Stadtrat muss das Vorhaben noch absegnen. Sollte das reibungslos vonstattengehen, könnte laut Beele 2014 mit der Sanierung des Bodens begonnen werden. Die Bauzeit der Gebäude betrage dann noch einmal eineinhalb Jahre.
Am Ende sollen für 20 Millionen Euro 90 Wohnungen entstehen — 46 davon als sogenannte Servicewohnungen. Für letztere müssen die Bewohner mindestens 60 Jahre alt sein. Die Servicewohnung zeichnen sich dadurch aus, dass Mitarbeiter eines Wohlfahrtsverbandes wie Caritas oder Diakonie vor Ort sind. Sie organisieren zum Beispiel Veranstaltungen oder bieten Beratungen an.
Zudem steht ein Hausnotruf bereit. In den anderen 44 Wohnungen soll es keine Altersbeschränkung geben. Sie sind aber auch ohne Service der Wohlfahrtsverbände. „Wir wollen alle Wohnungen als Eigentumswohnungen verkaufen“, sagte Beele. Wohnungen mit einer Größe von 65 Quadratmeter kosten je nach Geschoss zwischen 188 500 und 208 000 Euro. Bei einer Größe von 90 Quadratmeter liegen die Preise zwischen 261 000 und 288 000 Euro.