Ende des Jahres ist die Geschichte der maroden Toiletten am Marktplatz aus

Die Anlage soll geschlossen werden. Ersatz bietet die „Nette Toilette“.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Die Toilette am Markt ist seit vielen Jahren ein Aufreger — vor allem wegen des schlechten baulichen Zustandes. Nun soll die Anlage zum Jahresende geschlossen werden.

In der Sitzung des Rates folgten SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen dem Vorschlag von Bürgermeister Klaus Konrad Pesch und der Verwaltung, die öffentliche Toilettenanlage am Marktplatz nicht zu sanieren, sondern am Ende dieses Jahres dicht zu machen.

Als Ersatz soll unter dem Etikett „Nette Toilette“ bei aktuell zwei Ratinger Gastronomen die kostenfreie Benutzung der Toiletten gegen eine aus dem städtischen Haushalt zu finanzierende Aufwandspauschale ermöglicht werden, erklärte die Fraktion der Bürger Union (BU). Diese Entscheidung des Rates hält die BU für „grundfalsch“.

„Unsere Fraktion hat sich seit Jahren stets für eine überfällige Sanierung der Toiletten eingesetzt. Die erforderlichen Mittel stehen im Haushalt, die Umsetzung wurde aber nie realisiert, sondern nun sogar durch die Ratsentscheidung politisch beerdigt“, heißt es in einer Mitteilung der Fraktion. Für die Fraktion der BU bedeutet diese Entscheidung eine „weitere Schwächung der Ratinger Innenstadt, eine Zumutung für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, die umliegenden Händler und Gastronomen sowie auch die Marktbeschicker, die einen wichtigen Beitrag für eine florierende Innenstadt leisten“.

An besonders neuralgischen Öffnungstagen wie Altweiberfastnacht und Rosenmontag sei die Öffnung der Gästetoiletten durch die teilnehmenden Gastronomen zudem vertraglich ausgeschlossen. Die Folge aus Sicht der BU: Genau dann, wenn die Nachfrage besonders hoch ist, besteht faktisch gar kein Angebot an öffentlich zugänglichen Toiletten mehr.

Die BU will sich in Absprache mit Einzelhandel und Markthändlern für den Erhalt und die Sanierung der Toilettenanlage am Marktplatz weiter einsetzen und gibt zum jetzigen Zeitpunkt die Hoffnung noch nicht auf, dass „ein genügend großer öffentlicher Druck aus Bürger- und Händlerschaft die Fraktionen und die Verwaltung doch noch zum Einlenken bewegen kann“, teilten Alexander von der Groeben, Angela Diehl und Rainer Vogt mit. kle