Pflaster lässt Bürger straucheln

Gefährliches Pflaster! Auf dem Platz Am Altem Steinhaus sind Passanten bereits zu Fall gekommen.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Das Thema Holperpflaster in der Innenstadt lässt die Dunmeklemmer nicht los. Besonders krass ist es derzeit auf dem Platz Am alten Steinhaus vor der Wallpassage: Das kleinteilige Kopfsteinpflaster ist bereits an einigen Stellen notdürtig mit Asphalt geflickt worden, tiefe Fugen und viele völlig lose Steine fordern von Fußgängern besondere Aufmerksamkeit. Bei Facebook lassen viele Ratinger derzeit mächtig Dampf ab. Gerold Fahr, CDU-Ratsherr, liest fleißig mit und will sich um die Angelegenheit kümmern.

Claudia Toncourt, Passantin

In der geschlossenen Facebook-Gruppe „Ratinger Kaffeeklatsch“ berichtet Anja Leopold unter anderem davon, dass an besagter Stelle regelmäßig Leute stürzen und sich die umliegenden Gastronomen bereits mit Pflastern eingedeckt haben. Claudia Toncourt: „Ich bin mit meinen Kindern auch ungern da unterwegs. Ständig stolpern sie. Und wenn gerade ältere Menschen dort unterwegs sind, kann deutlich mehr passieren.“ Sie fragt: „Wer haftet im schlimmsten Fall eigentlich?“

Leopold: „Wenn man den Gestürzten sagt, dass sie sich bei schlimmeren Blessuren an die Stadt wenden sollten, erklären sie, das bringe doch nichts. Da passiere sowieso nichts. Die ganze Stadt ist diesbezüglich ein Spießrutenlauf. Auch die gepflasterten Flächen sind teils in einem desolaten Zustand. Siehe zum Beispiel bei H&M im Eingangsbereich. Selbst mit Turnschuhen kann man böse umknicken. Schickes Schuhwerk für die Damen? Undenkbar.“ Heike Matheisen hat es selbst erlebt: „Ich bin vor drei Wochen auch hingefallen, und mein Knie hat heute noch was davon.“ Heide Neuhaus meidet den Platz: „Ich gehe fast immer durch die Wallpassage, um bloß nicht über diesen Platz zu müssen. Selbst in flachen bequemen Schuhen ist das dort eine einzige Stolperfalle.“

Josef Jung schreibt: „Meine Frau ist bei längeren Wegen auf den Rollator angewiesen. Wenn wir aus der Tiefgarage kommen, müssen wir da durch, ein Gräuel. Auch die Pflasterungen in der Bechemer Straße und der Oberstraße sind für Leute mit solchen Gehhilfen (auch Rollstühle) sehr schlecht. Und die glatten Streifen an den Seiten sind ja mit Werbetafeln oder Stehtischen zugestellt.“ Für Leopold ist es das alte Thema: „Die Stadt wird früher oder später nicht umhinkommen zu handeln. Selbst die gepflasterten Seiten sind in einem desaströsen Zustand.“ Sie schlägt vor: „Alles raus, einen vernünftigen Untergrund schaffen und dann in der Mitte lauffähig pflastern und an den Seiten das ja eigentlich schöne Kopfsteinpflaster verlegen.“

Für Gerold Fahr, stellvertretender Fraktionschef der CDU, steht fest: „Die Fläche hinter dem alten Steinhaus muss grundlegend erneuert werden. Das bedeutet, dass vor allem der Unterbau erneuert werden muss, denn es sind ja nicht die Pflastersteine, die kaputt gehen und letztlich auch nicht die Fugen.“

Das gehe aber leider nicht so schnell, daher die „unwürdige Notlösung“ mit Teer: „Ich werde mich für eine höhere Priorisierung der Maßnahme einsetzen.“