Ratingen Kleidertausch-Party kommt gut an

Ratingen. · Zur Party des Nachhaltigkeits-Netzwerks kamen viele Besucher zum Klamottenttausch.

Julia Merkelbach (v.r.), Eva Gille und Anna Maisch haben die Kleidertauschbörse organisiert.

Foto: Blazy, Achim (abz)

„Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme (vor allem von Lebewesen und Ökosystemen) gewährleistet werden soll.“ So sagt es Wikipedia und bietet viele Zeilen weiteren Schlauwerdens an. Enkelgerechte Zukunft, sinnvolles Einkaufen statt überschwappenden Konsumrauschs – kurz all das, was nicht nur Greta Thunberg, sondern ungezählte Follower jetzt verkünden.

Die örtliche Truppe Ratingen.nachhaltig, im letzten Jahr als nachhaltige, ehrenamtliche Initiative gegründet, unter diesem Namen auch in den sozialen Medien unterwegs und fröhlich-frisch aufgestellt – die hatte nun zu einer Art Klamottentausch aufgerufen.

Was hatte an diesen Ort gelockt: „Wir denken und handeln nachhaltig. Wir bieten frische und hausgemachte Küche mit Liebe zum Detail. Die Wertschätzung von Lebensmitteln ist uns wichtig. Wir kaufen saisonale, regionale, fair gehandelte und unverpackte Ware ein. Gut, fair, lecker und bezahlbar.“ In Ratingen gibt es zwar noch kein Geschäft, in dem man generell unverpackte Lebensmittel einkaufen kann, aber ein solcher Laden ist in der Mache.

Die Tauschparty fand nun im Innenhof der Arkaden an der Oberstraße statt, der seit dem Weggang der letzten Pächterin vor ein paar Jahren letztlich ungenutzt war. Derzeit gewinnt er seine Schönheit durch aufgestapelte Container, weil die unter dem Platz liegende Tiefgarage zeitaufwendig und laut renoviert wird. Sei‘s drum, die nachhaltig netzwerkenden Ratinger kamen mit ihrem Plan durch und fanden bei den Besuchern – es waren sicher so um die 200 bis zum Abend – großen Anklang.

Jeder, der sich am Klamottentausch beteiligen wollte, brachte so um die fünf Teile mit (sauber, gebügelt) und platzierte sie an vorbereiteten Ständern. Es wurde nichts verkauft – das hätte man schließlich schon vorher mit ungeliebter Kleidung machen können. Und wer etwas brachte, durfte in gleicher Zahl nehmen. Und, einmal grob gesagt – die Stücke waren keinesfalls ausgemusterte, abgeranzte modische Trümmerstücke, sondern wirklich interessante und hochwertige Produkte. So lange die Sonne den Innenhof vergoldete, lief das Geschäft besonders gut. Später nahmen die Besucherinnen und Besucher dann noch ein leckeres vegetarisches Häppchen aus dem angrenzenden Bistro dazu, ein süffiges Getränk, erfreuten sich an der Veranstaltung. Die soll voraussichtlich in drei Monaten wieder stattfinden.

Es bleibt abzuwarten, wie viel freilaufenden Müll die nachhaltigen Sammler am nächsten Sonntag aufheben.