FDP will vereinfachtes Parkleitsystem
Die Liberalen sprechen sich zudem gegen eine Tiefgarage unter dem Park an der Wallstraße aus. CDU und BU sind weiterhin dafür.
Ratingen. Braucht Ratingen mehr Parkhäuser? Gibt es gerade in der Innenstadt eine akute Parkplatznot? Diese Frage versucht die FDP zu beantworten. Die Fraktion mit Hannelore Hanning an der Spitze und der Stadtverband mit der Vorsitzenden Tina Pannes sprechen sich in einem Konzeptpapier dafür aus, das Parken in der City leichter zu machen. Das Ganze muss nicht viel Geld kosten. Vorrangig soll es darum gehen, die Suche nach einem Parkplatz deutlich zu erleichtern.
Pannes betont in dem Papier: „Gerade für auswärtige Besucher sind bereits auf den Zufahrten angebrachte Schilder nützlich, die auf Parkhäuser hinweisen.“
Sie nennt ein Beispiel: „Wenn auf der Düsseldorfer Straße ein Schild zum Parkhaus am Hertie-Haus den Hinweis enthält, dass der Marktplatz nur 200 Meter entfernt ist, dann könnte das Interesse, einen vermeintlich näher liegenden Parkplatz zu suchen, geringer ausfallen.“
Hanning betont, dass in der Innenstadt zurzeit eine Übergangssituation vorherrsche: Irgendwann werde es wieder ein Parkhaus am Rathaus geben und hoffentlich auch eine Garage an der Kirchgasse.
Klar ist, dass die Liberalen die geplante Tiefgarage unter dem Park Wallstraße/Beamtengäßchen ablehnen. Neben den Kosten müsse auch der (wenngleich vorübergehende) Verlust des Parks in Betracht gezogen werden. Die FDP, so Hanning, setzt auf ein Parkleitsystem, das aber erst dann funktionieren kann, wenn die Provisorien mit Blick auf die zentralen Bauprojekte beendet sind. Zudem sprechen sich die Liberalen für die Rückkehr der Parkscheibe für zwei Stunden Gratis-Parken ein.
Die SPD hatte im Dezember 2016 einen Test gemacht: Fraktionschef Christian Wiglow war in den Parkhäusern der Innenstadt unterwegs und hatte nach eigenen Angaben viele leere Stellplätze gefunden. Wiglow zählte nach: „Eine Woche vor Heiligabend gibt es noch ausreichend freie Parkplätze.“
Während Medienzentrum, Wallstraße und Arkadenhof voll besetzt waren, warteten das Stadttor mit 21 freien Plätzen und die Tiefgarage Sparkasse mit 41 freien Plätzen auf. Am Hertiehaus waren noch 58 Stellplätze frei und an der Stadthalle um 11 Uhr sogar knapp 70 Stellplätze.“ Erst gegen 12 Uhr habe es sich dort allmählich gefüllt. Dafür seien an der gegenübergelegenen Schule noch jede Menge freie Parkplätze zu finden gewesen. Besonders viele freie Stellplätze hat Wiglow im Parkhaus Werdener Straße mit 126 ausgemacht. Das soll laut SPD besser an die Innenstadt angebunden werden. Die CDU wiederum spricht sich — zusammen mit der BU — für eine Tiefgarage unter dem Park Wallstraße/Beamtengäßchen aus. Auch städtebaulich gebe es in diesem Bereich eine neue Gestaltungsmöglichkeit.
Die Grünen orientieren sich am Mobilitätskonzept von Münster. Dort stünden der Fußgänger- und Radverkehr sowie die Förderung des ÖPNV und die Verkehrssicherheit im Vordergrund. In Ratingen lägen genau dort wesentliche Mängel, die schnell und kostengünstig behoben werden könnten, meinen die Grünen.