Flüchtlinge beziehen bald ihre neue Unterkunft
Das Haus „Am Krumbachskothen“ ist fertig. Familien ziehen dort ein.
Ratingen. Es dauert nur noch wenige Tage, dann werden die ersten Flüchtlinge in die neue Unterkunft „Am Krumbachskothen“ einziehen können. Rolf Steuwe, der Erste Beigeordnete, nannte in der Sitzung des Rates keinen genauen Termin, doch das Neubauprojekt ist so gut wie abgeschlossen.
Die Kosten für das Übergangswohnheim belaufen sich nach Angaben der Stadt auf 2,9 Millionen Euro. Entgegen der ursprünglichen Kalkulation konnte man eine Millionen Euro einsparen. Geplant war ein Modulgebäude aus Containern. Dann wurde aber per Ausschreibung ein Anbieter gefunden, der das Angebot unterbieten konnte — als Massivbau. Die Optik aber wurde beibehalten, so dass die Frontseite der Unterkunft an ein farbiges Schachbrett erinnert. Hinter den bunten Teilen befinden sich Schallschutzlüftungselemente — wegen der Straße und der Bahn.
Das Haus besteht aus Erdgeschoss plus drei Obergeschossen und bietet Platz für 120 Personen. „Vornehmlich Familien sowie Alleinerziehende mit Kindern sollen dort Unterschlupf finden“, sagte Sozialamtsleiter Klaus Pakusch. Wann mit den nächsten Asylsuchenden zu rechnen sei, weiß allerdings niemand. „Wir sind in der glücklichen Situation, dass andere Städte weniger die Quoten erfüllt haben als wir“, erklärte der Sozialamtsleiter.
Aber selbst, wenn nicht sofort neue Flüchtlinge kämen, „haben wir nicht zu viele Plätze, sondern endlich die Möglichkeit, bestimmte Unzulänglichkeiten auszugleichen“. An den Adressen Mettmanner Straße und Am Sondert gibt es Belegungen, „die wir ohne Not nicht vorgenommen hätten“. Steuwe betonte, dass die Unterkunft an der Mettmanner Straße umfassend hergerichtet werden soll. Dort herrschten zum Teil skandalöse Zustände.
Zurück zum Krumbachskothen: Im barrierefreien Erdgeschoss befinden sich drei große Räume von jeweils 25 Quadratmetern für Schwerbehinderte. „Zwar versuchen wir, sie so schnell wie möglich in Wohnungen unterzubringen. Manchmal lassen sich eben nicht so schnell passende Wohnungen finden“, befand Pakusch. Pro Etage gibt es eine Gemeinschaftsküche sowie eine Art Haushaltsraum für Waschmaschinen. „Es ist davon auszugehen, dass unter den zukünftigen Bewohnern zahlreiche Kinder sein werden“, heißt es in der offiziellen Beschlussvorlage 145/2016. Deshalb sind auf dem Außengelände Spielgeräte wie Schaukel, Drehkreisel und Kombikletteranlage mit Balancestrecke geplant.
Steuwe betonte im Rat, dass die Zahlen bei den Flüchtlingen zurzeit rückläufig seien — aktuell liege man bei 1400 Personen.