Grundschüler üben Blitzrechnen per Tablet
Die Lintorfer Heinrich-Schmitz-Schule macht beim Pilotprojekt „iPads im Unterricht“ mit.
Ratingen. Computer, Laptop und Tablet gehören heutzutage auch schon für Grundschulkinder längst zum alltäglichen Leben. Der Umgang mit ihnen will aber gelernt sein. Sie sind nicht nur ein Medium zum Spielen, sondern sie können auch ein nützliches Werkzeug sein, das sogar im Schulunterricht sinnvoll eingesetzt werden kann. Die Heinrich-Schmitz-Schule in Lintorf hatte sich daher bei dem Pilotprojekt „iPads im Unterricht“ beworben. „Die Stadt ist diesem Wunsch nachgekommen, und wir haben als erste Grundschule in Ratingen einen Koffer mit 16 Tablets der Firma Apple zur Verfügung gestellt bekommen, die im Klassenzimmer eingesetzt werden können“, berichtete Schulleiterin Britta Brockmann.
In der ersten Erprobungsphase kamen die Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse in das Vergnügen, mit den neuen Geräten arbeiten zu dürfen. „Wir wollten erst mal mit der zweiten Klasse anfangen und einzelne Applikationen ausprobieren, damit wir nicht für alle Jahrgangsstufen Apps kaufen, die sich dann als unbrauchbar herausstellen. Nach und nach wurden auch die anderen Klassen an das Medium herangeführt und weitere Programme integriert. Durch die Mobilität, intuitive Bedienbarkeit und Vielzahl an Apps und technischen Möglichkeiten bietet sich eine schier unendliche Fülle an Möglichkeiten für einen kreativen Einsatz“, so Brockmann.
Sie hat bereits den Erstklässlern gezeigt, wie man mit den mobilen Geräten einen Versuch dokumentieren kann. Neue Schüler stellten sich mit dem iPad vor, die Textverarbeitungs-App wird fleißig genutzt, und auch im Förderunterricht leisten die Tablets wertvolle Dienste zur Differenzierung. Die Geräte schaffen durch ihre allgemeine Popularität eine sehr hohe Lernmotivation seitens der Schüler. „So macht Lernen noch mehr Spaß“, bestätigte Jonas aus der 2a, der begeistert mit der App „Blitzrechnen“ das kleine Einmaleins übte.
Einmal die Woche gibt es Medienunterricht, in dem immer zwei Schüler gemeinsam mit einem iPad arbeiten. „Nach einer kurzen Einführung über den generellen Umgang mit den kostspieligen Medien konnten die Schüler zum Lernwerk passende Applikationen erkunden. Damit lassen sich Inhalte aus dem Unterricht in ansprechender und zeitgemäßer Form trainieren“, sagte Tobias Schmeltzer, der als erster mit seiner Klasse die neuen Geräte einsetzte.
„Es ist wichtig für uns, bei diesem Projekt von Fachleuten begleitet zu werden. Wir Lehrer wurden von den Medienberatern des Kompetenzteams des Kreises Mettmann geschult. Mit ihnen haben wir gemeinsam die iPads eingerichtet“, erklärte Brockmann. Auch der Erfahrungsaustausch der Lehrer untereinander ist wichtig. Welche Programme können wie sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden? Wie werden sie von den Schülern angenommen? Wie und wo sollen die erstellten Dateien gespeichert werden? Es sind noch einige Fragen offen, es muss noch viel ausprobiert werden. Aber dafür ist eine Erprobungsphase ja da. „Viele Experten erwarten in den nächsten Jahren nicht weniger als eine Revolution von Unterricht durch den Einsatz der mobilen Geräte, man darf also auf die Entwicklung gespannt sein. Die Heinrich-Schmitz-Schule ist für die digitale Zukunft bereits jetzt bestens gewappnet“, sagte Schmeltzer.