Ratingen Zukunftsgipfel als Hoffnungsfunke

Ratingen · Nach der Krise soll ein Gründerprogramm aufgelegt werden, fordern CDU und Bürger Union.

Die inhabergeführten Geschäfte in der Innenstadt haben schwer unter den Pandemie-Folgen zu leiden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(kle) Das neu aufgelegte Corona-Hilfsprogramm, das der Rat beschlossen hat (die WZ berichtete), hat durchaus Vorbildcharakter für andere Kommunen, so der Tenor während der Sitzung des Stadtparlamentes in der Stadthalle. Es sei von zentraler Bedeutung, dass die Zuschüsse unabhängig von und somit zusätzlich zu Hilfszahlungen des Bundes gewährt werden können. Dies habe die Verwaltung durch verschiedene Steuerberatungsbüros prüfen lassen.

Rainer Vogt, Fraktionsvorsitzender der Bürger Union (BU), betonte: „Wir können Einzelhandel und Gastronomie nicht nach der Krise mit einem Schuldenberg dastehen lassen, nachdem während der Pandemie ohnehin bereits viele von der Substanz leben mussten. Damit würden wir den Neustart direkt wieder abwürgen. Kämmerer Martin Gentzsch gebührt der Dank für die Fortentwicklung des Rettungspakets.“

Für die Zeit nach der Krise hat der Rat auf Initiative von BU und CDU die Verwaltung beauftragt, ein Gründerprogramm für Gastronomie und inhabergeführten Einzelhandel aufzulegen. Dr. Michael Krömker, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der BU-Fraktion: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für ein solches Förderprogramm. So kann Ratingen gestärkt aus der Krise hervorgehen.“ Die BU bevorzugt auch hier gezielte und nicht rückzahlbare Zuschüsse anstelle von städtischen Bürgschaften, um „den Gründern damit eine echte Anschubfinanzierung zu geben und nicht nur ihre Kreditwürdigkeit bei Banken zu verbessern“.

Zudem hat der Rat der Verwaltung den Auftrag gegeben, zeitnah, möglichst noch im März, einen runden Tisch einzuberufen, an dem Verbandsvertreter, Vertreter der Verwaltung und der Ratingen Marketing GmbH teilnehmen sollen. In dem Gremium soll ermittelt werden, mit welchen weiteren Maßnahmen Geschäftsschließungen entgegengewirkt werden kann und wo und wie gezielt neue Impulse gesetzt werden können.

Wichtig war der BU, dass der runde Tisch kein Krisengipfel, sondern ein Zukunftsgipfel wird. Vogt betonte: „Das ist nicht bloße Semantik. Wir wollen nicht lamentieren, sondern gemeinsam gestalten.“ Insgesamt seien die große Ernsthaftigkeit und die konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen untereinander sowie der Schulterschluss von Rat und Verwaltung zu loben, befand Vogt.

 Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, stellte grundlegend fest: „Gerade kleinere inhabergeführte Einzelhändler schaffen es bei sinkenden Umsätzen oft nicht mehr, die hohen Mietforderungen der Immobilieneigentümer zu erfüllen.“