Höseler sorgen sich um ihre Versorgung
Nach der Nachricht von der Schließung des Kaiser’s melden sich Parteien und Verbraucherschützer zu Wort.
Ratingen. Nach unserer Berichterstattung über die Schließung der Kaiser’s-Filiale fordert Alexander von der Groeben, BU-Fraktionschef, von der Stadtverwaltung Fakten zum Thema Versorgung im Stadtteil. Man hoffe, dass wieder ein attraktiver Frischemarkt in das Hösel-Center einziehe. Auch Anita Esper, Vorsitzende der Ortsarbeitsgemeinschaft der Verbraucher (OAGV) Ratingen, äußerte sich besorgt. Wie berichtet, wartet auch die örtliche CDU auf ein in Auftrag gegebenes Einzelhandelsgutachten speziell für Hösel.
Alexander von der Groeben hat die Stadtverwaltung um einen aktuellen Sachstand gebeten zum Thema „Bemühungen/Einbeziehung der Verwaltung beziehungsweise der Wirtschaftsförderung zum Nachmieter von Kaiser’s“. Auch mahnte er einen Sachstandsbericht zum Planungsgebiet „Goldkuhle“ an — unter besonderer Berücksichtigung der Überlegungen, dort einen Supermarkt zu integrieren. Wie berichtet, arbeitet die Verwaltung gerade an einer entsprechenden Vorlage. Sie soll bald den Gremien vorgelegt werden.
Die Fraktion der Bürger-Union Ratingen verfolge mit großer Sorge die Überlegungen, auf dem Gebiet „Goldkuhle“ einen weiteren Lebensmittelhändler anzusiedeln: „Wir möchten betonen, dass wir die Nahversorgung in Hösel-Mitte nicht gefährdet, sondern gestärkt wissen wollen. Eine Ansiedlung eines Lebensmittelhändlers auf dem Plangebiet Goldkuhle auf Kosten eines Frischemarktes im Hösel-Center, stellt nach unserer Ansicht eine weitere Schwächung der sehr engagierten Einzelhändler in Hösel dar. Dies gilt es zu verhindern.“
Anita Esper, selbst aus Hösel, sprach davon, dass die Berichterstattung eine gedämpfte Stimmung verbreitet habe: „Die Mitarbeiter von Kaisers schienen von der ,Story’, so die Bezeichnung, überrascht worden zu sein und von dem zukünftigen Geschehen.“ Freuen könne sich ohnehin niemand, wenn ein Laden, der eine ordentliche Frischfleisch-, Wurst-, Käse- und Fischtheke biete, schließe.
„Vor allem ist zu befürchten, dass stadtplanerische Entscheidungen zum Nachtteil von Hösels Mitte getroffen werden, die mit der Eisdiele über ein erstklassiges Zugpferd verfügt, das es zu pflegen gilt“, so Esper weiter. Sicher habe Rewe in Heiligenhaus Kunden auch wegen des großzügigen Parkplatzes angezogen: „Der Drogeriemarkt darf dabei nicht außer Acht gelassen werden und die übrigen Läden vom Discounter bis zum Friseur.“ Die Planung der Heiligenhauser Politik mit Blick nach Hösel sei ein „geschickter Schachzug“ gewesen, „denn nur durch Verdrängen lassen sich noch Märkte gewinnen“. Und: „Der viel zu enge und kleine Parkplatz für das Hösel-Center war von Anfang an eine Fehlplanung.“ Kunden warteten nicht geduldig auf eine kleine Parkplatzlücke: „Sie suchen sich eine bequemere Möglichkeit für ihre nächsten Einkäufe. Zeit kostet Geld, für Kunden wie für den Handel.“