Ratingen Kampf gegen Riesenbärenklau: Axel Zweck erhält UN-Preis
Ratingen. · Für sein Engagement ist Axel Zweck nun mit dem Umweltpreis der Vereinten Nationen ausgezeichnet worden. Er und ein kleiner Kreis von Unterstützern graben die Pflanzen aus, um eine weitere Vermehrung zu verhindern.
Weil sich Axel Zweck für den Erhalt der biologischen Vielfalt in seinem Stadtteil einsetzt, hat er nun den Umweltpreis der Vereinten Nationen (UN) erhalten. Der 60-Jährige ist für sein Projekt „Homberg gegen Herkules“ ausgezeichnet worden. In der im Jahr 2016 von ihm gegründeten Initiative geht es im Kern darum, die Ausbreitung der schädlichen Pflanze Riesenbärenklau, im Volksmund auch Herkulesstaude tituliert, in Ratingen-Homberg zu verhindern und sie möglichst ganz zu beseitigen. „Diese Pflanze ist gleich in mehrfacher Hinsicht schädlich. Dort, wo sie sich durchgesetzt hat, wächst nichts mehr anderes.“ Bio-Diversität werde somit verhindert.
„Das wollen wir aber unbedingt verhindern und haben das Projekt vor mehr als vier Jahren gestartet. Dieses Engagement wurde nun honoriert“, sagt Zweck, der sich eigentlich als Soziologe und Bio-Chemiker mit Zukunftsthemen wissenschaftlich befasst. Zudem sei die Pflanze gesundheitsgefährdend. „Bei Berührung der Pflanze in Verbindung mit Sonnenlicht können schwere Verbrennungen auf der Haut entstehen“, erklärt Zweck. Zusammen mit einer Gruppe von etwa fünf Bürgern hat er sich zum Ziel gesetzt, über die Pflanze in Vorträgen zu informieren und vor allem seinen Stadtteil von Herkulesstauden zu befreien. Und am liebsten würde er ganz Ratingen vom Riesenbärenklau frei machen.
„Dort, wo wir sie sehen oder wo uns Homberger Bürger über unsere ‚Herkules-Hotline’ (Telefon 02102/705260 oder per E-Mail) Wald- oder Landschaftsflächen, auf denen sich Riesenbärenklau ausbreitet, melden, graben wir die Pflanze umgehend aus – und das alles, ganz ohne Chemie.“ Axel Zweck möchte insbesondere auch Bürger und Behörden für das Thema sensibilisieren, auch dafür hat er den UN-Umweltpreis, den das Bundesumweltministerium federführend in Deutschland durchführt, erhalten.
Die ursprünglich aus dem Kaukasus stammende, extrem invasive Pflanze, die eine weiße Blüte bildet, verbreitet sich nicht nur sehr schnell – sie bildet laut Zweck bis zu 20 000 Samen, die rund und flach sind –, sie vermindert auch erheblich die biologische Vielfalt und damit das ökologische Gleichgewicht. „Der Riesenbärenklau hat dicke Wurzeln, kann bis zu drei Metern hoch werden, und durch sein dichtes Blätternetz wächst praktisch nichts mehr anders daneben und darunter. Die Pflanze überwuchert alles“, sagt der gebürtige Duisburger, der auch bei den Ratinger Grünen seit vielen Jahren als sachkundiger Bürger fungiert.
Zwar sei noch einiges zu tun, um der Herkulesstaude Einhalt zu gebieten, dennoch gebe es doch bereits erste Erfolge. „Im Naturschutzgebiet im Schwarzbachtal, da wo der Sumpf ist, haben wir den Riesenbärenklau ausgegraben und die Pflanze ist fast weg.“ Die Aktion soll auch in anderen Stadtteilen durchgeführt werden.