Homberger mögen ihr klassisches Dorfleben

Der Stadtteil liegt ruhig, fast schon idyllisch. Darüber hinaus gibt es ein reges Miteinander.

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Homberg. Der Stadtteil hat viele Facetten — und es nicht immer leicht. „Homberg ist überschaubar, man kennt, schätzt und hilft sich und so entsteht ein Miteinander, was am Dorfleben besonders ist. Die Homberger sind Kämpfer. Wenn man sie braucht, sind sie da“, sagt Anne Korzonnek (SPD), stellvertretende Bürgermeisterin und überzeugte Hombergerin. Außerdem schätzt sie die Ökumene der beiden Gemeinden vor Ort.

Mit seinen knapp 5500 Einwohnern kann man Homberg zurecht Dorf nennen. Das Dorfleben bringt Vor- und Nachteile mit sich. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Einwohnerzahl kontinuierlich gestiegen. Die größte siedlungspolitische Maßnahme war Mitte der 1960er Jahren der Bau von Homberg Süd. 1980 fand eine Sanierung des Dorfzentrums statt. Man wohnt idyllisch, ländlich und ruhig. Eine Anwohnerin sagt: „Früher haben mein Mann und ich Homberg und unser dortiges Eigenheim immer ,unsere Oase’ genannt, da wir hier nach einem anstrengenden Arbeitstag immer gut entspannen konnten.“ Die meisten Homberger, die umziehen, ziehen innerhalb Hombergs um, bemerkt ein ortsansässiger Wohnungsvermieter.

Es gibt Angebote für verschiedene Altersgruppen. Wie den Indoorspielplatz „Funky Town“. Beim TuS-Homberg hat man die Möglichkeit von Judo über Fußball bis hin zu Turnen alles auszuprobieren. „Trotz der Größe von Homberg kriegt man eigentlich alles was man braucht. Die Homberger Geschäftsleute müssen eben aktiv bleiben und in vielerlei Hinsicht investieren, um attraktiv zu bleiben“, erklärt Jutta Deselaers, Geschäftsführerin des gleichnamigen Optik und Hörakustik-Ladens. Apotheken, Blumenläden, Ärzte, Bäckereien, und eine Reinigung findet man im Stadtteil, aber von anderen Läden fehlt jede Spur. Es gibt zum Beispiel keinen Drogeriemarkt, seitdem Schlecker dicht gemacht hat. Zum Einkaufen von Lebensmitteln kann man einen Aldi und den Homberger Frischemarkt aufsuchen. Den Edeka in Ratingen, den Real in Wülfrath oder den Lidl in Heiligenhaus erreicht man mit einem Auto innerhalb von zehn Minuten.

Probleme bereitet die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Die Taktzeiten sind gewöhnungsbedürftig. Die zentralen Bushaltestellen liegen an der Brachter Straße/Meiersberger Straße. Besonders für ältere Leute bedeutet das längere Fußwege. Auch im Alter kann man in Homberg bleiben, zum Beispiel im Haus Wichern, ein Alten- und Pflegeheim der Neander-Diakonie. „Wir feiern Karneval mit den Senioren in Haus Wichern“, die KG Homberger Feetz. Zu erleben am Mittwoch, 8. Februar, an der Dorfstraße 8. Beginn ist um 15.11 Uhr. Räumlichkeiten wie der Homberger Treff in Süd oder das Lutherhaus der evangelischen Kirchengemeinde in Nord werden auch als Senioren- und Jugendtreffs genutzt, eigene Einrichtungen gibt es in diesem Stadtteil nicht. Jugend und SPD kämpfen seit Jahren um ein Jugendzentrum, andere wollen die Angebote im Café du Nord ausbauen.

Der Bürgerverein mit seinem Homberger Treff ist aus dem gesellschaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Vor etwa zehn Jahren gab die Kirche das ehemalige evangelische Gemeindezentrum auf, danach suchte die Stadt einen neuen, sinnvollen Verwendungszweck für das Gebäude und überlegte dort unter anderem neue Wohnungen zu bauen. Damit wäre eine Begegnungsstätte im Dorf verloren gegangen, so Gerhard Siegfried, Vorsitzender des danach entstandenen Bürgervereins, der sich für einen neuen Treffpunkt in Süd einsetzte. Stadt und Politik konnten nach langen Diskussionen überzeugt werden, der Verein richtet im ehemaligen Gemeindezentrum den „Homberger Treff“ ein. Es ist tatsächlich ein beliebter Treff geworden, „aus dem alle zufrieden und fröhlich rausgehen“, sagt Klaus Hellwig, Medienbeauftragter des Bürgervereins.