Hospizbewegung widmet sich jetzt auch trauernden Kindern
Die Ratinger Gruppe hat ihr Angebot um die Kindertrauergruppe KITS erweitert. Eine vierstellige Spendensumme wurde dafür investiert.
Ratingen. Der Verlust eines nahen Angehörigen oder guten Freundes ist hart. Unter der Trauer leiden Körper und Psyche. Damit das nicht zum Problem wird, leistet die Hospizbewegung Ratingen Hilfe. „Einzelarbeit in allen Altersklassen machen wir schon länger“, sagt Martina Rubarth. Nun haben die leitende Koordinatorin und das Team das Angebot um die Kindertrauergruppe KITS erweitert.
„Das ist nur folgerichtig“, meint Martina Rubarth. „Wir begleiten Alleinstehende und Familien schon lange.“ Weil sich Gespräche in den Erwachsenengruppen als „hilfreich und stärkend für die Betroffenen erwiesen“ haben, entwickelte sich die Idee, das gleiche Modell auch für Kinder und Jugendliche anzubieten. Denn in der familiären Kette sind es beispielsweise auch Enkel oder Nichten, die trauern.
Kinder trauern anders, reagieren mitunter verstört auf einen solchen herben Verlust oder sind nicht ansprechbar. In speziellen Fortbildungen haben sich Rubarth und insgesamt 15 Ehrenamtliche auf neue Aufgaben vorbereitet. In der Gruppe erfahren die Betroffenen, dass Reaktionen wie Tränen und das Gefühl, allein gelassen worden zu sein, kein Einzelfall sind.
Mit Fingerspitzengefühl und spielerisch soll Zugang zu trauernden Kindern gefunden werden. Dazu sind verschiedene Medien angeschafft worden, um an die Kinder heranzukommen. Aus der Schatzkiste können Gegenstände gefischt werden, die an den Verstorbenen erinnern. Knete zur Gestaltung von Figuren liegt ebenso bereit wie Farbstifte zum Malen, und mit Handpuppen können in Rollenspielen Situationen und Momente nachgestellt werden.
So etwas wie das Herzstück sind die sogenannten Monsterkarten. Auf ihnen sind putzige Monster in verschiedenen Gefühlslagen abgebildet. Um die eigene Stimmung zu beschreiben, können Motive, auf denen das Monster verängstigt, aufgelöst, hilflos oder überwältigt wirkt, ausgewählt werden. „Wir interpretieren nicht die Bilder. Sondern die Kinder bekommen damit die Chance, sich ohne große Worte ausdrücken zu können.“
Für die Anschaffung von Materialien hat die Hospizbewegung eine vierstellige Spendensumme investiert.