Handball SG Ratingen ist gespannt auf die Rückkehr von Simon Breuer

Ratingen/Langenfeld. · Der Ex-Spielmacher kehrt am Samstag mit BTB Aachen zurück an die Gothaer Straße. Es geht für beide Teams um die ersten Punkte in dieser Saison.

Simon Breuer (r.), noch im Dress der SG Ratingen, im März 2017. Hier trifft der Mittelmann gegen Bayer Dormagen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die SG Ratingen hat die 28:31-Auftaktniederlage bei TuSem Essen II verdaut, doch nun ist ihr ein Virus auf den Magen geschlagen. Spielertrainer Ace Jonovski musste am Mittwoch das Training abbrechen, Thomas Bahn unter der Woche aussetzen, auch Jan Kerssenfischer, der allerdings mit einer Fußverletzung ohnehin wie Lukas Plaumann (Knie) nicht spielfähig gewesen wäre, lag mit einem Magen-Darm-Virus flach. „Die melden sich alle nach und nach ab. Ich hoffe, dass sie sich bis Samstag erholt haben“, sagt Trainer Marcel Müller. Denn ab 18 Uhr geht es in der heimischen Gothaer Straße gegen BTB Aachen um die ersten Punkte in dieser Saison. Und die Gäste bringen gleich zwei Spieler mit, die in Ratingen noch bestens bekannt sind: Carsten Jacobs und Spielertrainer Simon Breuer. „Wir freuen uns, die Jungs wiederzusehen, wir haben tolle Erfahrungen mit ihnen gemacht, zwar auch den Abstieg aus der Dritten Liga verkraften müssen, aber auch viele Erfolge mit ihnen gefeiert“, sagt Müller und ergänzt: „Ich freue mich für Simon, dass er seinen Achillessehnenriss, den er sich noch bei uns zugezogen hat, anscheinend komplett überstanden hat. Er taucht jedenfalls wieder sehr oft in den Torschützenlisten auf.“

Ratingens Ex-Trainer Khalid Khan hatte Breuer seinerzeit als „den besten Mittelmann der Liga“ bezeichnet. Müller lacht: „Kann nicht sein. Das war doch ich.“ Aber natürlich gerät er bei den Fähigkeiten des Aachener Spielgestalters auch schnell ins Schwärmen: „Er hat jahrelang auf hohem Niveau in der Zweiten Liga gespielt. Er hat ein sehr schönes Auge für seine Nebenleute, ist dabei aber selber auch sehr torgefährlich und kann ein Spiel einfach richtig gut lesen. Es war ein herber Verlust für uns, als er uns damals verlassen hat“, sagt Müller.

Inzwischen haben die Ratinger in Alexander Oelze aber mindestens gleichwertigen Ersatz auf der Mitte gefunden, der Ex-Bundesligaspieler setzte zum Saisonauftakt mit 13 Toren und etlichen Vorlagen bereits eine respektable Marke. Das darf aus Sicht der SG natürlich gerne so weitergehen, einiges andere aus dem Spiel bei TuSems Reserve sollte sich aber ändern. „Wir haben am Montag das Spiel besprochen“, sagt Müller. „Wenn wir Essen in den gebundenen Angriff gezwungen haben, hat unsere Abwehr funktioniert. Da hat TuSem in der ersten Halbzeit sechs und in der zweiten acht Tore geworfen. Dass wir verloren haben, war selbst verschuldet. Wir hatten 21 Fehlwürfe, die Essen zu Gegenstößen und Toren über die Zweite Welle genutzt hat. Das muss gegen Aachen besser werden.“

Einer, der für einige Gegenstöße durch Fehlwürfe und -pässe verantwortlich war, war Filip Lazarov. Der mazedonische Nationalspieler brachte es aus dem linken Rückraum nur auf zwei Treffer, die er in der Anfangsphase erzielte.

SGL peilt gegen
TuSEM II ersten Saisonsieg an

Die SG Langenfeld peilt am Samstagabend (18 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen TuSEM Essen II eine gelungene Heimpremiere an. Langenfelds Coach brachte vom Spiel Ratingen gegen TuSEM II wertvolle Hinweise für die SGL mit: „Essen ist eine gute und stabile Mannschaft. Die Spieler sind sehr gut ausgebildet und sie gehen mit viel Dampf nach vorne. Das wird schwierig.“ Prägend für den zügigen Stil der TuSEM-Zweiten ist in Nelson Weisz (27) ein Vertreter der Generation jüngerer Trainer, deren Arbeit Kollege Becker zu schätzen weiß. Trotzdem verfolgt er natürlich ganz eigene Ziele – und hat bei aller Wertschätzung die feste Absicht, in eigener Halle den ersten Saisonsieg einzufahren.

Dafür gibt er ein Versprechen ab: „Wir werden viel mehr Kampf reinlegen.“ Obwohl die Einstellung bei der Auftakt-Niederlage grundsätzlich in Ordnung gewesen sei, gab es hin und wieder zu wenig Emotionen. Langenfeld richtet sich auf viel Arbeit ein, will aber dagegenhalten.