Kaum Fortschritt am Blauen See

Neue Angebote sollten mehr Ausflügler anlocken. Doch passiert ist bisher wenig. Die CDU fordert deshalb einen Bericht der Verwaltung.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Still ruht das Areal rund um den Blauen See — und dieses Bild kann man zurzeit auch auf den Stand der Planungen beziehen. Einst hatte Ewald Vielhaus, der Chef der CDU-Fraktion, für die Idee geworben, das einzigartige Gelände im Kreis Mettmann behutsam zu verändern und attraktiver zu gestalten. Immerhin: Man ist schon ein paar Schritte weiter. Bereits im vergangenen Jahr hat der Rat der Stadt dem neuen Konzept zur Umgestaltung des Freizeitgeländes und damit dem Antrag der CDU-Fraktion, das Bebauungsplan-Verfahren zu eröffnen, zugestimmt.

Jetzt will die Fraktion von der Stadtverwaltung wissen, wie weit die Fortschritte sind und bittet um einen entsprechenden Bericht in der Sitzung des Umwelt-Ausschusses am morgigen Donnerstag. Außerdem sollen Bürger zu einer Versammlung eingeladen werden.

Nach einer umfassenden Markt- und Bedarfsanalyse durch ein Bonner Unternehmen sollen unter dem Slogan „Der Blaue See muss sich wieder lohnen!“ alte, aber liebgewonnene Angebote mit neuen Erlebnis-Angeboten kombiniert werden. Mit Rücksicht auf den erhöhten Naturschutz im gesamten Areal sollen die Veränderungen vorgenommen werden, so der Plan.

„Das Areal rund um den Blauen See muss dringend modernisiert werden. Das betrifft vor allem die Bühne, die eine neue Infrastruktur hinsichtlich der Entwässerung und Nahversorgung benötigt“, betont Vielhaus. „Das Ziel der Umgestaltung ist es, nostalgische Erlebnisse mit neuen Elementen zu kombinieren, so dass wir ein spannendes Areal mitten in der Natur schaffen, das auch überregional interessant ist. Nach dem Ratsbeschluss hatte die Stadt Ratingen den Auftrag, Investoren zu finden und die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Umgestaltung zu schaffen. Die Bürger sollen an dem Verfahren beteiligt werden. Wir sind nun gespannt, was die Verwaltung berichten kann.“

Immerhin: Kleine Veränderungen im Freizeitangebot gibt es bereits. Neue Elektro-Quads haben sich als Besucher-Magnet erwiesen. Mit ihnen können Kinder — gerne auch zusammen mit Erwachsenen — über die ehemalige Pony-Bahn düsen. Auf holpriger Piste stellt sich rasch ein echtes Rallye-Gefühl ein — und noch dazu umweltfreundlich, ohne Öl- und Benzin-Tropfen. Das zieht Besucher aus der gesamten Umgebung zum Blauen See, hat Alexander Heinz, Geschäftsführer Blauer See Erlebniswelt GmbH, beobachtet.

Behutsam modernisieren — das ist einer der wichtigsten Punkte für die Beliebtheit des Blauen Sees. „Wer zu uns kommt, sucht keine teuren Sensationen, sondern mag das Gesamtpaket“, sagt Heinz. Hier meckere niemand, wenn sich jemand ein Wasser bestellt und dazu die von zu Hause mitgebrachte Stulle auspacke.

Nicht zuletzt die Preisgestaltung mit Augenmaß beschert dem Blauen See zahlreiche Fans. „Bei uns kann eine Familie einen ganzen Tag verbringen — und muss dafür nur einen Geldbetrag einsetzen, der anderswo der Parkgebühr fürs Auto entspricht“, sagt Heinz.