Konstanze Horst neue Chefin fürs Jugendsinfonieorchester
Konstanze Horst setzte sich souverän gegen ihre Mitbewerber durch. Seit Jahresbeginn unterrichtet sie an der Ratinger Musikschule.
Ratingen. Die beiden Mitbewerber hatten letztlich keine Chance: Beim Vorstellungsgespräch, bei der Unterrichtsprobe und auch beim „Casting“ mit dem Jugendsinfonieorchester hatte Konstanze Horst eine so überzeugende Leistung abgelegt, dass nicht nur die Vertreter der Schulverwaltung, sondern auch die Musikschüler und jungen Orchestermusiker der Meinung waren: „Die isses“. Jetzt ist „die“ nicht nur neue Geigen- und Bratschenlehrerin an der städtischen Musikschule, sondern vor allem auch die neue Leiterin des Jugendsinfonieorchesters (JSO).
Nach dem plötzlichen Tod von Uwe F. Nehring, dem Gründer und langjährigen Leiter des Ensembles im April vergangenen Jahres, drohte dem Orchester, jahrelang das Flaggschiff der Musikschule, der freie Fall ins Nichts.
Mit Chorleiter Edwin Pröm und Musikschulchef Paul Sevenich wurde der Orchesterbetrieb aufrechterhalten und ein Auseinanderbrechen vermieden. Seit Jahresbeginn hat Konstanze Horst jetzt die Fäden in der Hand. Die 45-Jährige kann dabei nicht nur auf einen Stamm langjähriger und erfahrener Orchestermitglieder zählen, sondern auch eine große Schar Neulinge integrieren: Denn nach einem musikschulinternen Aufruf fassten sich viele, vor allem junge Schüler ein Herz und wagten den Sprung ins Orchester.
Auch Konstanze Horst hat den Sprung gewagt: von der Weltstadt Hamburg ins beschauliche Ratingen. „Ich mag das Übersichtliche, Familiäre hier. Und sie freue sich darauf, „wieder etwas Neues zu erleben“, sagte sie. In Hamburg hatte sie an der größten Musikschule Deutschlands mehrere Ensembles geleitet, darunter auch die „Jungen Streicher“, und mit ihnen zahlreiche Auftritte bestritten.
Die gehören auch beim Ratinger JSO fest zum Jahresplan. Im Sommer ist ein gemeinsames Konzert mit einem finnischen Chor aus der Partnerstadt Kokkola geplant, im November steht das Großprojekt „Musical“ auf dem Programm. Ende April hat sie mit den jungen Musikern ein gemeinsames Probenwochenende eingeplant. Die Tradition der Konzertreisen — nicht nur zur internationalen Kontaktpflege — will sie ebenfalls wiederbeleben.
Vom Repertoire her sei sie für alle Stilepochen offen, will sich auch Musicals oder Filmmusik nicht verschließen. „Aber nur ,Fluch der Karibik’ — das ist mit mir nicht zu machen.“ Ihre Maxime — sowohl für den Instrumentalunterricht wie für die Orchesterarbeit — lautet: „Spaß und Qualität schließen sich nicht gegenseitig aus. Das eine ermöglicht das andere erst nachhaltig.“