Kosmetik für den Ratinger Bahnhof

Die Deutsche Bahn wird die Haltestelle in Ratingen Ost für 1,7 Millionen Euro modernisieren. Davon ausgenommen ist allerdings das marode Gebäude.

Ratingen. Alles andere als ansehnlich ist der Ostbahnhof. Doch das soll sich jetzt ändern. Die Deutsche Bahn will den Bahnhof im Zuge ihrer Modernisierungsoffensive sanieren. Damit reagiert sie unter anderem auf die Empfehlung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr. Dieser hatte erst vor kurzem seinen Stationsbericht vorgelegt, der jedes Jahr die Mängel an Bahnstationen offenlegt (wir berichteten).

Der Ostbahnhof hatte von allen 20 Stationen im Kreis Mettmann die schlechteste Gesamtbewertung bekommen. Auch schon in den vergangenen zwei Jahren war das so.

Die Ausschreibung und das Vergabeverfahren für die Sanierung des Bahnhofs läuft bereits, teilte ein Sprecher der Bahn auf WZ-Anfrage mit. „Unser Plan ist, noch in diesem Quartal mit den Modernisierungsmaßnahmen zu beginnen.“

Konkret geplant ist, dass der Bahnsteig auf 145 Metern verlängert wird und die Bahnsteige auf 96 Zentimeter erhöht werden. „Damit sollten dann auch Rollstuhlfahrer keine Probleme mehr haben, in die Bahnen einzusteigen“, sagte der Sprecher.

Darüber hinaus sollen auch die Bänke, Fahrplankästen, die Beleuchtung und die Mülleimer erneuert werden, weil sie in einem desolaten Zustand sind. „Und wir machen die Unterführung dicht, die in das Bahnhofsgebäude führt.“

Insgesamt wird die Bahn in die Modernisierung der Haltestelle rund 1,7 Millionen Euro investieren. Ende des Jahres soll alles fertig sein, „aber das hängt auch immer ein wenig von der Witterung ab“, schränkte der Sprecher ein. Für die Fahrgäste sollen während der Modernisierungsmaßnahme keine Nachteile entstehen. „Der Bahnsteig wird nicht gesperrt. Er ist zugänglich wie immer. Und die Bahnen werden nach dem regulären Fahrplan fahren.“

Die Modernisierung des Ostbahnhofes umfasst nur die Bahnsteige und Zugänge, nicht aber das Gebäude. Dafür ist das Verkehrsunternehmen nicht zuständig, sondern die Stadt, die den denkmalgeschützten Bau vor Jahren von der Bahn angekauft hat.

Die Stadt plant aber nicht im Zuge der Modernisierung, die von der Bahn ausgeht, auch aktiv zu werden und das Gebäude zu sanieren. „Solche Pläne gibt es nicht, so lange wir keine Interessenten haben, die den Bahnhof nutzen wollen“, sagt Horst Küster, stellvertretender Leiter des Hochbauamtes. Er räumt aber ein, dass es schon Überlegungen gibt, die Graffiti an den Wänden zu entfernen, „auch wenn dies immer nur eine kurzfristige Lösung ist, weil immer wieder gesprüht wird.“

Schon seit geraumer Zeit ist die Stadt auf der Suche nach einem Pächter der Immobilie, „wobei auch ein Verkauf nicht ausgeschlossen ist. Aber wichtig ist, überhaupt einen Interessenten zu finden“, sagt Küster. Dies sei schwierig, aber die Stadt sei im Gespräch mit Interessenten. „Der Bahnhof steht nicht direkt im Zentrum. Das ist für viele potenzielle Investoren unattraktiv. Und der Bahnhof liegt im Wohngebiet. Wenn da jemand eine Gastronomie einrichten will, dann ist das wunderbar, aber abends gebe es dann Ärger mit den Anwohnern, wenn Gäste die Wirtschaft verließen.“

Unabhängig von der Gastronomie gibt es noch die Bahnhofshalle, die mit der Sperrung der Unterführung nun für den Publikumsverkehr nicht mehr genutzt werden wird. Küster: „Vielleicht ist es möglich, dass der Betreiber der Döner-Bude die Halle nun nutzen kann. Wie genau, muss man dann sehen.“