Lintorfer Manege: Komasäufer bleiben draußen

Die Lintorfer Manege lädt 14-Jährige zum „Tanz in den Mai“ ein. Sie dürfen bis Mitternacht feiern, aber nichts trinken.

Lintorf. „Tanz in den Mai“: Da wollen auch Jugendliche ausgiebig feiern — allerdings ohne Eltern. Bei der großen Ü 14-Party in der Lintorfer „Manege“ geht das sogar bis Mitternacht (ab 20 Uhr). Als anerkannter Träger der Jugendhilfe bekommt das städtische Jugendzentrum eine Ausnahmeregelung. Laut Jugendschutzgesetz ist für 14- und 15-Jährige eigentlich um 22 Uhr „Schicht“.

Keine Ausnahmen gibt es aber beim Thema Alkohol: Wer noch nicht 16 ist, bekommt nichts. Nur Jugendlichen über 16 Jahre wird Bier ausgeschenkt. „Die Eltern können die Gewissheit haben, dass der Jugendschutz gewährleistet ist“, sagt Marion Ramrath vom städtischen Jugendamt. Ähnlich wie bei der alljährlichen Altweiber-Veranstaltung habe das Jugendamt jetzt auch die Schulen eingebunden und gebeten, wichtige Infos per Mail an die Eltern zu verschicken — bislang allerdings noch ohne Rückmeldung, wie Manege-Leiter Jochen Celler anmerkt.

Die Gruppe der bis zu 15-Jährigen ist laut Ramrath besonders schwierig und gefährdet. „Die experimentieren noch herum und probieren aus“, sagt sie. Bei den Älteren sei der Alkoholkonsum leicht rückläufig. Bedenklich ist jedoch, dass der Anteil der „Komasäufer“ offenbar stagniert.

Das Thema Alkohol wird deshalb in der Manege sehr ernst genommen. Mitarbeiter der mobilen Jugendarbeit und das zehnköpfige Sicherheitsteam werden am 30. April vor und in der Manege ein Auge darauf haben, ob und welche Flaschen die Jugendlichen im Rucksack haben. Das Ordnungsamt wird zuvor Kioske, Geschäfte und Tankstellen auf entsprechende Verkaufsverbote hinweisen.

Wer schon alkoholisiert ankommt, wird sofort in einen Nebenraum geführt. Dort können die Eltern ihr Kind dann abholen. Sind sie nicht erreichbar, wird die Polizei verständigt.

Celler hofft dabei auch auf einen gewissen „Lerneffekt“ — sowohl beim Nachwuchs als auch bei den Eltern. Im vergangenen Jahr hatte es unschöne Szenen gegeben, als insgesamt vier Rettungswagen angefordert werden mussten, um alkoholisierte Jugendliche zu behandeln.

Wer 16 ist, bekommt ein Armbändchen. So sieht das Thekenpersonal, wer Alkohol trinken darf. Pro Bestellung gibt’s nur ein Bier. Und wer dann angetrunken ist, bekommt nichts mehr.

Damit es beim Einlass keinen Ärger gibt, werden die Karten ausschließlich im Vorverkauf (vier Euro) in der Manege verkauft. Früher gab es schon mal lange Schlangen. Celler: „500 passen rein, 450 lassen wir rein.“