Lintorfer Wochenmarkt ist beliebt
Es gibt im Ortsteil nicht mehr so viele Stände wie früher. Dennoch kommen die Lintorfer Bürger noch immer gerne auf ihren Markt.
Ratingen. Er ist klein, aber fein, der Lintorfer Wochenmarkt. Obst und Gemüse, Käsespezialitäten und Eier, frische Backwaren sowie Pflanzen und Blumen können Freunde des „Grünen Marktes“ zweimal die Woche auf dem Wochenmarkt im Schatten der St. Anna-Kirche erwerben. „Grüner Markt“ wird er genannt, weil es hier nur Waren aus dem Lebensmittelbereich sowie Blumen und Pflanzen gibt.
Händler und Kunden kennen sich zum Teil schon seit Jahren. Familie Liethen zum Beispiel steht schon seit mehr als 40 Jahren hinter der Verkaufstheke, mittlerweile in dritter Generation. Dirk und Monika Ludwig mit ihrer Käsetheke erfreuen die Marktbesucher schon seit über 20 Jahren.
Auch Metzger Klaus Hobohm hat 27 Jahre lang den Lintorfer Markt bereichert. Doch Anfang des Jahres hat er zum Bedauern seiner treuen Kundschaft zum letzten Mal seine Fleisch- und Wurstwaren angeboten. Stimmen wurden laut, dass dadurch der Wochenmarkt an Attraktivität verlieren könnte. „Das ist Unsinn. Natürlich vermissen unsere Kunden den Metzger, aber sie kommen trotzdem noch. Sie wissen die Frische vom Markt zu schätzen. Es kommen überraschenderweise mittlerweile auch zunehmend jüngere Leute“, war die Meinung am Stand der Familie Liethen. Der derzeit freie Platz daneben wird hoffentlich nicht lange leer bleiben.
Es gab auch schon einen Nachfolger für Hobohm, doch unglücklicherweise ist dieser kurz vor Weihnachten wieder abgesprungen. „Es ist völlig normal, dass Marktleute aufhören und neue wieder hinzukommen. Es wird ja auch schon ein Nachfolger gesucht. Einen passenden zu finden, geht aber nicht so schnell. Klaus Hobohm ist außerdem gerade mal ein paar Tage weg. Dadurch wird der Markt nicht gleich unattraktiv“, sagte Monika Ludwig. Es sei auch normal, dass gerade zum Jahresbeginn der Wochenmarkt nicht so gut besucht sei. „Aber spätestens wenn es den ersten Spargel und wieder Erdbeeren gibt, dann wird es hier wieder voller“, sagte Marktfrau Liethen. Und dass der ein oder andere Händler seinen Stand wegen Kälte manchmal erst gar nicht aufbaut, liege eben an der Jahreszeit. Der Blumenhändler sei zum Beispiel nicht gekommen, weil die frostigen Temperaturen den Pflanzen nicht so gut bekommen. Christa van Lohuizen geht gerne auf dem Markt in Lintorf einkaufen, vor allem weil sie dann nicht extra für frisches Obst und Gemüse in die Ratinger Innenstadt muss. Ihr Einkaufskorb war am vergangenen Markttag gut gefüllt.
Für sie sind die Marktstände eigentlich ausreichend. „Natürlich könnte es mehr geben“, sagte sie. Welche genau sie zukünftig noch gerne hätte, konnte sie nicht sagen. „Ich kaufe meistens nur Obst und Gemüse oder ein paar Blumen. Aber ein neuer Metzger wäre schon noch schön. Ich mag Wurst- und Fleischwaren aus dem Supermarkt nicht so gerne. Jetzt gibt es hier im Dorf nur noch einen Metzger“, meinte die Rentnerin.