Ratingen Michels Eskapaden sorgen für Begeisterung

Ratingen. · Die Naturbühne am Blauen See verwandelt sich wieder in dem schwedischen Katthult-Hof.

 Lina und der Knecht: Nie will es mit dem Heiratsantrag klappen, weil Michel immer dazwischen funkt.

Lina und der Knecht: Nie will es mit dem Heiratsantrag klappen, weil Michel immer dazwischen funkt.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Sparsam ist er, der Michel. Als er nämlich auch noch den letzten Rest der Rindfleischsuppe aus der Suppenschüssel schlecken will, bleibt er prompt mit dem ganzen Kopf stecken. Doch alles ziehen, drücken und pressen hilft nicht, ganz im Gegenteil, irgendwann bleiben sogar die Finger von Mutter Alma stecken. Was dramatisch klingt, ist jedes Wochenende und mittwochs ein Riesen-Spaß für die Zuschauer der Naturbühne am Blauen See: Es sind die Streiche des schwedischen Jungen Michel aus Lönneberga, aufgeschrieben von Astrid Lindgren.

Die Aufführung am Blauen See hat dabei viele Augenblicke zum Schmunzeln, Loslachen und auch zum Nachdenken: Die Szene in der Michel die Suppenschüssel auf dem Kopf und erst mal nicht mehr los wird, findet auch Darius besonders lustig. Die Szene ist dem Fünfjährigen auch nach der Aufführung noch deutlich in Erinnerung geblieben; vor allem der Moment, wenn Michel dann, weil er ja nichts sehen kann, gegen den Fahnenmast läuft und prompt die Suppenschüssel zerbricht.

Die liebevoll gestaltete Bühne sorgt für besonderen Charme

Gemeinsam mit Darius und seinem kleinen Bruder Jonas saßen, neben zahlreichen Besuchern am Samstag auch Jan (5) und Aaron (5) im Publikum. Und dessen Bruder Malik (3) wusste schon vor der Aufführung, was die Titelfigur ausmacht: „Der Michel macht immer Sachen, die er nicht machen soll.“ Gut also, dass diese Jungs natürlich niemals so einen Blödsinn machen würden wie der Michel.

Die Abenteuer des vielleicht berühmtesten Lausejungen zelebrierte das spielfreudige Ensemble dabei in altbekannter Manier. Den Charme der Bühne macht dabei nicht nur das Gewässer vor der Tribüne aus, sondern auch die stets liebevoll gestaltete Bühne, auf der es eigentlich immer was zu entdecken gibt. Ob die Kuh genauso echt wie die Hühner ist, fragte sich zumindest Jan eine ganze Weile. Mit staunenden Augen verfolgten die Jungs, wie alle Besucher die Show, die noch bis Oktober auf der Naturbühne gespielt wird.

Dahinter stecken die Wittener Theatermacher von Theater Concept, die nicht nur auf der Bühne für familiäre Atmosphäre sorgen, denn so eine Open-Air-Saison schweißt das engagierte Team zusammen. Und genau deswegen ist die Darstellerriege auch buchstäblich mit allen Wassern gewaschen. Denn nur Gewitter oder Hagel halten sie vom Spielen ab. Auf der überdachten Tribüne kommt derweil der Spaß der Darsteller gut an: Für Aaron ist dabei vor allem die Musik immer eine Besonderheit.

Und traditionell dürfen natürlich auch die deftigen Wasserplatscher nicht fehlen. Was die Theatermacher hier immer wieder schaffen: Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu unterhalten. Vor Staunen offene Münder, Lacher aus vollem Halse und so manches Mysterium, wie die Hochgeschwindigkeit der Krösa Maja, sorgen für einen vergnüglichen Nachmittag.