Mülheimer Straße: Lebensgefahr für Fußgänger
Innerhalb von zwei Wochen gab es auf der Mülheimer Straße zwei schwere Unfälle. Die Polizei hat die Stelle im Blick.
Ratingen. Vollbremsungen, zwei Schwerverletzte, ein Leichtverletzter, Autofahrer unter Schock: Die Mülheimer Straße hat sich in jüngster Zeit für mehrere Fußgänger fast als Todesfalle erwiesen.
Innerhalb von zwei Wochen kam es im November und Dezember kurz vor dem Kreisverkehr Krummenweg zu zwei schweren Unfällen. Beides Mal hatten dunkel gekleidete Fußgänger im Bereich des China-Restaurants die Fahrbahn betreten und wurden von den Autofahrern erst im letzten Augenblick wahrgenommen.
Wie oft solche Situationen passieren, aber glücklicherweise ohne Unfall ausgehen, ist nicht erfasst.
Begünstigt wird die erhöhte Unfallgefahr an dieser Stelle durch die schwierigen Lichtverhältnisse. Autofahrer, die vom Blauen See kommen, schauen nach einer längeren Strecke durch den dunklen Wald plötzlich auf einen durch zwei Tankstellen und das Hotel hell erleuchteten Kreisverkehr.
Das China-Restaurant und die Parkplätze gegenüber liegen dagegen noch völlig im Dunkeln. „Das ist für jeden Autofahrer der absolute Albtraum, wenn plötzlich ein Fußgänger vor ihm auftaucht“, sagt Patricia Ailland, Leiterin der Verkehrsdirektion bei der Kreispolizei.
Die Polizei habe die Mülheimer Straße und den Kreisverkehr besonders im Blick, von einem Unfallschwerpunkt möchte sie aber nicht sprechen. „Zwei Unfälle innerhalb von zwei Wochen — wir hoffen, dass das Zufall war.“ Zuvor habe es dort laut Statistik keine Vorfälle gegeben. Kommt es zu weiteren Unfällen, will die Polizei aktiv werden.
Auch aus Sicht von Claudia Stüber, Leiterin der Abteilung Straßenverkehr beim Ordnungsamt, könne noch nicht von einem Unfallschwerpunkt gesprochen werden. Gleichwohl will sie mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßen über die Möglichkeit sprechen, dort eine Beleuchtung einzurichten.
Die Unfallkommission des Kreises hat dagegen vier andere Stellen in Ratingen ausgemacht, an denen es im vergangenen Jahr vermehrt zu Unfällen gekommen ist. Spitzenreiter ist dabei die Kreuzung Bahnstraße/Freiligrath-/Wilhelmring, wo es insgesamt 16 Mal krachte. Auffällig waren dabei einige Rotlichtmissachtungen. Die Begutachtung dieser Unfallkreuzung ist derzeit wegen der Baustelle mit Einbahnverkehr nicht möglich.
Acht Unfälle gab es 2010 an der Kreuzung Am Roten Kreuz/Am Rosenkothen/Jägerhofstraße. Da sie im nächsten Jahr zum Kreisverkehr umgebaut wird, empfiehlt die Unfallkommission keine weiteren Maßnahmen.
Siebenmal gekracht hat es auf der Lintorfer Hauptkreuzung Konrad-Adenauer-Platz/Lintorfer Markt/Speestraße. Da es sich um Unfälle auf allen drei Kreuzungseinfahrten und unterschiedlicher Typen handelte, sehen die Unfallexperten derzeit keine Lösung — und beobachten weiter.
Ebenfalls sieben Unfälle gab es an der Einmündung Mettmanner Straße/Auffahrt zu A 44. Viermal wollten Autofahrer aus dem Schwarzbachtal geradeaus auf die A 44 fahren und waren mit den in das Schwarzbachtal linksabbiegenden Fahrzeugen zusammenstießen.
Mit einer anders markierten Spurführung will man jetzt Rechtsabbieger und Geradeausverkehr deutlicher trennen, so dass eine gegenseitige Sichtbehinderung möglichst ausgeschlossen werden kann.