Sozialkaufhäuser des SkF Nachhaltig einkaufen für die Umwelt in Ratingen
Ratingen · Rock und Rolli bietet Kleidung zu kleinen Preisen an. In der Möbelkammer werden gebrauchte Möbel angeboten. Doch auch Second Hand- und Designer Mode gibt es nachhaltig in Ratingen.
Rock und Rolli und die Möbelkammer leisten einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Jede Sachspende und jeder Einkauf in den Ratinger Sozialkaufhäusern tragen zum Umweltschutz und auch zum sozialen Frieden in Ratingen bei.
„Jedes Mal wenn Du etwas kaufst, stimmst Du für die Welt, die Du Dir wünschst“. Dieser Satz ist ein Zitat von Anna Lappé, einer amerikanischen Autorin und Pädagogin. In Zeiten des Klimawandels ist nachhaltiger Konsum von großer Bedeutung. Denn unser Konsumverhalten hat Folgen für unsere Umwelt. Mit Rock und Rolli an der Graf-Adolf-Straße und der Möbelkammer am Stadionring bietet der SkF Ratingen ganz konkret die Möglichkeit, gut erhaltene gebrauchte Kleidung, Möbel und Haushaltswaren zu spenden oder zu kaufen und damit gleichzeitig einen echten Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
In den sozialen Betrieben sind verschiedene Maßnahmen der Beschäftigungsförderung für (ehemals) Langzeitarbeitslose integriert. Mit diesem Angebot Sozialer Arbeit wird ein weiterer Aspekt von Nachhaltigkeit erfüllt: Die Menschen haben wieder die Möglichkeit, am öffentlichen Leben teilzuhaben. Nachdem die Spenden eingegangen sind, werden die Waren sortiert und zu günstigen Preisen zum Verkauf angeboten.
Für die Kunden bietet das Prinzip gleich mehrere Vorteile: Das Angebot ist nachhaltig, kostengünstig und vielfältig. Es finden sich günstige Schnäppchen und mit etwas Glück seltene Einzelstücke. Inhaber eines Sozialpasses erhalten zusätzlichen Rabatt. Einkaufen kann jeder, egal wie viel Geld er zur Verfügung hat. Und die gebrauchten Waren kommen alle aus Ratingen und Umgebung. Lange, klimaschädliche Transportwege entfallen somit.
In Sachen Nachhaltigkeit hat Ratingen aber noch mehr zu bieten. Die Ratinger Designerin Eva Gille etwa fand einen Weg, ihr Interesse für Mode, Kunst und Nachhaltigkeit auf einzigartige Weise zu verbinden. „Ich sehe mich eher als Künstlerin, die mit Mode arbeitet; nicht so sehr als Designerin“, verrät Gille. „In der Kunst kann ich mich besser ausleben als in der Mode.“
Designerin macht aus
alter Kleidung Neues
Fortan stöberte sie in ausrangierter Kleidung. Eine ihrer Anlaufstellen ist Rock und Rolli. Was das Sozialkaufhaus nicht mehr verkaufen kann und entsorgen würde, ist für Gille eine Fundgrube. Sie schneidet Stoffteile aus und setzt sie neu zusammen. Zum Teil wird die Kleidung geschreddert und zu neuem Material verarbeitet oder Fetzen werden auf Stoffbahnen zu neuem Muster arrangiert.
Für Anja Pracht, Inhaberin des Second Hand Ladens Con Estilo an der Turmstraße ist Nachhaltigkeit fast schon ein „alter Hut“. Sie hat es sich seit gut zwei Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, Kleidungsstücken zu einem zweiten Leben zu verhelfen.
Schon damals (im Jahr 2012) vermutetet sie unzählige vergessene Schätze in den Kleiderschränken. „Vieles ist zum Wegwerfen viel zu schade, einiges wurde auch gar nicht getragen. Diesen Dingen wollte ich zweites Leben schenken.“ Nachhaltigkeit ist für Pracht also beileibe kein neues Phänomen Rund 2500 Artikel warten im Laden auf ein neues Zuhause. Gerne kommen die Kunden auch, wenn ein besonderer Anlass ansteht. „Konfirmation, Kommunion, Abibälle oder Hochzeiten – auch für solche Gelegenheiten haben wir das passende Kleidungsstück“, so Pracht.