Neue LED-Technik für alte Straßenlaternen
Die Stadtwerke wollen in der Innenstadt und in einigen Stadtteilen die Laternen auf LED-Technik umrüsten. Die sollen effizienter sein als die bisherigen Birnen. Die Bürger sollen entscheiden, welche Art des Lichts sie wollen.
Ratingen. In Autoscheinwerfern gibt es sie, auch in den heimischen Wohnzimmern sind sie immer öfter vertreten und jetzt sollen sie auch in der Ratingern Altstadt die historische Kulisse erleuchten: LED-Lampen.
Die Stadtwerke planen alle Lampen komplett umzurüsten auf die neue Technik, die energieeffizienter sein soll als die bisherigen Lampen. Eine Testlaterne steht schon in der Kirchgasse. „Aber wir planen noch weitere Teststrecken“, sagt Uwe Behrendt, Marketingchef bei den Stadtwerken.
Konkret geplant ist eine Trasse mit der neuen LED-Beleuchtung an der Sandstraße vor dem Verwaltungsgebäude der Stadtwerke und eine weitere in Breitscheid Nord. „Wo wir dort die ersten LED-Lampen testen, steht noch nicht fest.“
Aber nicht nur die Altstadt soll LED-Zone werden, sondern auch alle Stadtteile mit Ausnahme von Tiefenbroich, Mitte, West und Ost, da hier erst vor wenigen Jahren die Straßenbeleuchtung energetisch saniert wurde. Doch auch aus diesen Stadtteilen wird schon der Ruf nach der neuen Technik laut.
Auf die Stadt sollen durch die Umrüstung keine Mehrkosten zukommen. Denn die hat einen Lichtliefervertrag mit den Stadtwerken. Das heißt: Die Kommune zahlt eine Pauschalsumme jährlich, dafür versorgen die Stadtwerke die Stadt mit Licht — egal welcher Art.
Fest steht, dass die Bürger bei der neuen Beleuchtung ein Wörtchen mitreden sollen. „Dass die neue Technik kommen wird, steht fest, nur nicht in welcher Form, ob als weißes-kühles oder warmes Licht“, sagt Behrendt und fügt hinzu: „Die Ratinger sollen in einem Bürgervotum darüber mitentscheiden.
Sonst machen wir etwas und später gibt es Proteste, weil niemandem die neue Beleuchtung gefällt. Das wollen wir vermeiden.“ In welcher Form dieses Bürgervotum stattfinden wird, das konnte Behrendt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Der Plan der Stadtwerke stößt beim Klimabeirat auf offene Ohren. „Wir begrüßen das sehr“, sagt die Ehrenvorsitzende Edith Feltgen. Erst vor wenigen Wochen hatte der Geschäftsführer der Stadtwerke Friedrich Schnadt in einer Sitzung des Klimabeirates die Pläne vorgestellt.
Damals sagte er, die Stadtwerke seien sehr zufrieden mit der neuen LED-Technik. So sei zum Beispiel durch die neue Weihnachtsbeleuchtung mit den Lampen um fünf Prozent Strom gespart worden.
Befürworter des Plans, auf LED-Technik umzustellen, finden die Stadtwerke in der CDU. Die Fraktion hat einen Antrag im Bezirksausschuss Mitte gestellt, er möge sich für die Umrüstung aussprechen.
„Vom Energieverbrauch sind die LED-Leuchten nicht besser, aber sie sparen erheblich Wartungskosten“, nennt Fraktionsvize Gerold Fahr einen wichtigen Grund für die Umstellung. Die Prismatik-Lampen — Energiesparleuchten mit einem Glaskolben — würden bei Frost oft ausfallen. Auch ihre Lebensdauer sei mit 10 000 Stunden nur ein Fünftel so groß wie die der Leuchtdioden.
Durch den Einsatz von LED würden die Wartungskosten erheblich gesenkt, da jedes Leuchtenwechseln kostet. Außerdem lobt Fahr den wärmeren Farbton der LED im Vergleich zum kalten Licht der Prismatik-Leuchten. Technisch sei es kein Problem, die LED-Lampen in die historischen „Düsseldorfer Gasleuchten“-Modelle einzubauen.