Ratingen Schulen: Stadt setzt auf den Ganztagsausbau

Ratingen. · Der Rat hat Ausbaumaßnahmen an diversen Grundschulen in Ratingen beschlossen.

Die Fraktionen stimmten für eine Entlastung von Eltern bei den Kosten der Ganztagsbetreuung.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Verwaltung und Politik haben das Thema seit Monaten auf dem Radar. Es ist noch kein Gesetz, aber der Entwurf wird in Kürze erwartet: Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Kindern im Grundschulalter steht im Koalitionsvertrag der Bundesregierung, und er soll 2025 kommen.

Darauf bereitet sich Ratingen jetzt schon sehr intensiv vor, indem ein Ausbauprogramm für die OGATA (oder auch OGS genannt) erstellt und laufend abgearbeitet wird. Es ist noch einiges zu tun, allerdings steht Ratingen vergleichsweise sehr gut da.

59 Prozent der Schüler werden
im offenen Ganztag betreut

Das liegt daran, dass nach Angaben der Stadt von Anfang an massiv in den Ausbau des offenen Ganztags investiert wurde.

Es galt stets die Devise: Der Bedarf muss gedeckt werden, auch ohne Rechtsanspruch. Seit der OGATA-Einführung vor 15 Jahren ist dies ein fortlaufender Kraftakt, der aber dazu führte, dass in Ratingen jetzt schon 59 Prozent aller Grundschüler im Offenen Ganztag betreut werden.

Diese bereits extrem hohe Quote wird noch durch die kürzere Über-Mittag-Betreuung ergänzt, was in der Summe dazu führt, dass mehr als drei Viertel aller Grundschüler auch nach dem Unterricht versorgt sind.

Dennoch gibt es auch weiterhin viel zu tun: Gemäß Ratsbeschluss folgen Ausbaumaßnahmen an der Erich-Kästner-Schule, der Karl-Arnold-Schule, der Heinrich-Schmitz-Schule und der Johann-Peter-Melchior-Schule.

Außerdem wird die Verwaltung die weitere strategische Ausbauplanung bis 2025 in einer Vorlage zusammen-
fassen.

Die Fraktion der Bürger Union (BU) hat sich unterdessen über das einstimmige Votum des Haupt- und Finanzausschusses während der diesjährigen Haushaltsberatungen zum Thema Offene Ganztagsschule gefreut.

Dem Antrag der BU auf Entlastung der Eltern durch eine Novellierung der sogenannten Geschwisterregelung sowie Erstellung einer neuen Beitragstabelle, nach der alle Eltern von OGS-Kindern bereits ab dem kommenden Monat eine spürbare Entlastung erfahren werden, folgten die anderen Fraktionen.

Familien bis zu einem Jahreseinkommen von 30 000 Euro werden in Zukunft gar keine Beiträge mehr bezahlen müssen, auch und gerade die Bezieher mittlerer Einkommen sollen sehr deutlich entlastet werden, so die Bürger Union. Ebenso wird in jedem Fall nur noch ein Beitrag fällig werden, Geschwisterkinder sind generell beitragsfrei gestellt.

In der Abstimmung durchsetzen konnte sich die Fraktion auch mit der qualitativen Offensive für eine bessere finanzielle Ausstattung der OGS-Träger. So wird jede Gruppe ab dem nächsten Jahr über zusätzlichen finanziellen Spielraum verfügen (etwa 2500 Euro).