Neuling erhält die meisten Stimmen bei der Wahl
Christian Siegert, neues Mitglied im Pfarrgemeinderat von St. Peter und Paul, erhielt die meisten Stimmen.
Ratingen. Wie bei den meisten Ehrenämtern, so laufen sich die Bewerber auch nicht die Hacken ab, die Mitglied im Pfarrgemeinderat sein wollen. Aber: Es gibt tatsächlich immer wieder neue Gemeindemitglieder, die mitmachen, sowie „alte“, die im Pfarrgemeinderat der Gemeinde St. Peter und Paul bleiben. Der aktuelle Rat hat sich konstituiert. Ein neues Mitglied — und das auch noch mit der höchsten Stimmenzahl von 391 — ist Christian Siegert. Er ist als Musiker allerdings, gemeindemäßig betrachtet, schon ein alter Hase. Und geht mit der ihm eigenen Mischung von Gottvertrauen, Gelassenheit und Mut ans Werk.
Es ist nicht so, dass der Pfarrgemeinderat „unter der Hand“ gewählt würde, es gibt sogar Briefwahl und letztlich reichlich Zeit — aber keinen Wahlkampf und eher versteckte Zeiten, in denen sich die Bewerber vorstellen. Letztlich haben sich nur 7,1 Prozent der Wahlberechtigten in der Pfarre St. Peter und Paul zu einer Stimmabgabe hinreißen lassen, wenngleich viel mehr Ratinger Steuer an die katholische Kirche bezahlen.
Für die einen wie für die anderen soll nun gearbeitet werden. Vor allem die anderen sind interessiert „was mit meinem Geld denn so passiert in der Kirche“. Die Einrichtung von Pfarrgemeinderäten geht auf einen Beschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) zurück. Sie sind Gremien, die sich aus (in Ratingen zwölf) gewählten, berufenen und amtlichen Mitgliedern zusammensetzen. Der Pfarrgemeinderat hat die Aufgabe, in allen Fragen, die die Pfarrgemeinde betreffen, beratend oder beschließend mitzuwirken. In dieser Form ist er nur im deutschen Sprachraum eingeführt.
Der Pfarrgemeinderat wurde eingerichtet, um die Mitverantwortung aller Christgläubigen (Laienapostolat) deutlicher spürbar und sichtbar zu machen. Er ist zu unterscheiden von der Kirchenverwaltung, da er sich nicht um die Vermögens- und Personalfragen kümmert.
Mit Christian Siegert hat das Gremium sicher einen kompetenten neuen Mitstreiter bekommen. Er ist jetzt 30 Jahre alt, seit diesem Schuljahr Studienrat am Humboldt-Gymnasium Düsseldorf, (Fächer: Musik und katholische Religion). Seine kirchliche Heimat ist St. Suitbertus, dort ist er auch getauft und gefirmt worden. Seit Kindertagen singt er in den verschiedenen Ensembles der Kirchenmusik mit, leitet die Schola Juvenalis und spielt seit der Schulzeit die Orgel beim Sonntagsgottesdienst in St. Suitbertus und in noch manch anderer Messe oder bei Hochzeiten.
Jedes Pfarrgemeinderatsmitglied steht für ganz bestimmte Kenntnisse, die letztlich der Arbeit in dieser Gemeinschaft zuträglich sind. Bei Christian Siegert zum Beispiel ist es der Umgang mit Kindern und Jugendlichen in seinem Lehrerberuf, der ihm Einblicke erschließt, wie man als Schüler so tickt. So schwebt ihm zum Beispiel vor, Spielfilme mit religiösem Bezug mit Jugendlichen anzuschauen und darüber ins Gespräch zu kommen, möglich wären Filmexerzitien im Kloster, Austausch mit anderen Pfarrgemeinderäten, auch ökumenische mit der Johanneskirche Düsseldorf oder der Freikirchlichen Gemeinde Ratingen.
Und mit Antworten auf die Fragen: „Was läuft bei euch gut? Was können wir uns von euch abschauen und ihr von uns?“ Christian Siegert stellt sich die Pfarrgemeinde „nicht als abgeschottete Wagenburg, sondern als Bürgerinitiative des Heiligen Geistes“ vor. Mit der Möglichkeit, mehr Christ im eigenen Alltag zu sein. „Dann muss man nicht alles allein stemmen.“