Paten bereiten Schüler auf Beruf vor
Die Allianz Bildung & Lernen bringt Jugendliche und Firmen zusammen.
Ratingen. Bildung und Beruf — beides gehört eng zusammen. Denn Wissen ist die Grundlage für ein Fortkommen im Job. Doch häufig hakt es bereits bei den Grundlagen. Ein Projekt schafft Abhilfe und motiviert die Teilnehmer. „Bis April kommenden Jahres sind alle Termine für unseren Berufe-Check voll.“ Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus Maymol Devasia-Demmings Planung für die kommenden Monate. Von ihrem Büro an der Boschstraße aus koordiniert sie seit März die Arbeit des Vereins „Allianz Bildung & Lernen“ — bisher ehrenamtlich. Die Arbeit hat schnell weite Kreise gezogen.
Zuletzt stellte die Feuerwehr Achtklässlern der Gesamtschule in West ihre Berufsbilder vor. Ziel: Die Schüler sollen möglichst früh möglicht konkret und praxisnah Einblick in die Arbeitswelt bekommen. Hinzu kommt die Arbeit der inzwischen 40 Bildungspaten. Das sind überwiegend Privatleute, ,die sich mit einzelnen Schülern eine bis anderthalb Stunden wöchentlich treffen, um Lernstoff-Lücken zu schließen oder andere Hürden aus dem Schulalltag zu beseitigen. Etabliert ist inzwischen auch eine Zusammenarbeit zwischen der Kästner-Grundschule und der Höheren Handelsschule. Elftklässler helfen Zweit- und Drittklässlern im Fach Mathematik.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt räumlich bei den Schulen in Ratingen West: Gesamtschule, Kollwitz-Realschule, Lindgren- und Kästner-Grundschule. „Wir würden das gern ausdehnen, stoßen aber derzeit noch an organisatorische Grenzen.“ Denn der Verein ist ausschließlich auf Spenden und Förderer angewiesen. Sparkasse, Lions und Rotarier helfen. Indirekt mit im Boot ist auch der Ratinger Unternehmerverband (UVR).
„Wir sind aber nur Multiplikatoren“, sagt Geschäftsführer Dr. Axel Mauersberger. Anders als beim seit Jahren etablierten Kooperationsnetz Schule-Wirtschaft gehe es der Allianz eher um „individuelle Förderung und individuellen Erfolg“ als um Partnerschaften einzelner Firmen mit einzelnen Schulen. In den Unternehmen sei das Thema auf der Ebene der Personalchefs angesiedelt. „In den kommenden Jahren werden viele Mitarbeiter aus Altersgründen aus Unternehmen ausscheiden. Es besteht durchaus die Chance, dass diesen Mitarbeitern die Idee einer Patenschaft nahegelegt wird. Als Möglichkeit, nicht Knall auf Fall komplett aus dem Berufsleben auszuscheiden.“