Ratingen Die Zugleiter feilen an den letzten Details

Ratingen · Am Donnerstag beginnt auch in Ratigen der Straßenkarneval, der am Rosenmontag, 24. Februar, seinen Höhepunkt erreicht.

Arthur und Alexander Lenhardt leiten gemeinsam den Zug.

Foto: Blazy, Achim (abz)

. Der Straßenkarneval steht vor der Tür, der Rosenmontag bildet den Höhepunkt des närrischen Treibens. Am 24. Februar, ab 11.11 Uhr, geht es in Ratingen los. Arthur Lenhardt und sein Sohn Alexander organisieren seit Jahren den beliebten Umzug in der Innenstadt, der dieses Jahr unter dem Motto „Jung… Jeck… ­Dumeklemmer“ steht.

Verlauf des Umzugs

Wie Arthur Lenhardt, Erster Zugleiter des Rosenmontagsumzugs, berichtet, ändert sich am Verlauf des Zochs nichts. Der etwa 2,5 Kilometer lange Umzug startet wie immer an der Industriestraße, führt über Europaring, Markt, Düsseldorfer Platz und endet wieder auf dem Marktplatz. Die Zugteilnehmer stellen sich ab 9 Uhr an der Mettmanner Straße, der Industriestraße sowie der Talstraße auf, heißt es von Lenhardt.

Zuschauer

„Wir haben knapp 1600 Zugteilnehmer. Wenn das Wetter mitspielt, rechnen wir mit rund 35 000 Jecken an den Straßen“, sagt Arthur Lenhardt (71), der seit 2004 Erster Zugleiter ist. Sein Sohn Alexander (24) unterstützt ihn seit drei Jahren.

Startzeit

Im vergangen Jahr sollte der Zoch bereits um 10.11 Uhr starten, durch Sturm wurde er jedoch in die Nachmittagsstunden verlegt. Dieses Jahr startet der Zug um 11.11 Uhr. „Da wir den Zug 2019 auf den Nachmittag verschieben mussten, hat sich im Laufe des Jahres bei uns herauskristallisiert, dass wir doch ruhig generell eine Stunde später anfangen können“, sagt Alexander Lenhardt. Dann könne man eine Stunde länger schlafen, schiebt Vater Arthur schmunzelnd nach. Sollte es wetterbedingt wieder zu zeitlichen Veränderungen kommen, würden Zugteilnehmer und Zuschauer zeitnah informieren werden.

Finanzen

Der Karnevalsauschuss (KA) der Stadt Ratingen stemmt finanziell den Zug. „Mit seinen Einnahmen aus Veranstaltungen sowie Spenden finanzieren wir den Zug“, sagt Lenhardt senior. Schirmherr des Umzugs ist Edeka Kels. Pro Zugnummer werden zudem 25 Euro verlangt, „damit wir die Haftpflichtversicherung für den Umzug bezahlen können“, erklärt Lenhadt. Insgesamt würden so zwischen 20 000 und 25 000 Euro anfallen. Der gesetzlich notwendige Sanitätsdienst mache dabei das Gros der Kosten aus. Das THW bekommt für seine Dienste (Absperrungen) ebenfalls eine Aufwandsentschädigung.

Teilnehmer

85 Zugnummern wurden vergeben. „Wir haben 51 Motivwagen, die von mindestens sechs Wagenengeln aus Sicherheitsgründen zu Fuß begleitet werden müssen, 29 Fußgruppen und vier Musikgruppen“, sagt Arthur Lenhardt.

Sicherheitskonzept

„Solange es keine sicherheitspolitischen Veränderungen gibt, gilt das gleiche Konzept wie in den vorigen Jahren auch“, sagt Arthur Lenhardt. Daten und Fakten würden aber fortwährend von den beteiligten Behörden analysiert. Gegebenenfalls würde daraufhin das 40-seitige Sicherheitskonzept angepasst. Der darin aufgeführte Notfallplan gebe „klare Verhaltensweise vor“ und „systematische Abläufe nach einem Ampelsystem“ vor, erklärt Lenhardt.

Kamelle und mehr

Knapp 150 Tonnen Wurfmaterial werden dieses Jahr unters Volk gebracht. „Die Besorgung der Kamelle regelt jeder Zugteilnehmer selber“, sagt Alexander Lenhardt. Harte Gegenstände wie etwa CDs dürften nicht geworfen, sondern müssten in die Hand übergegen werden.

Pferde

Fünf kleine Ponys begleiten den Ratinger Karnevalsumzug in diesem Jahr. Sie ziehen keine Kutschen, sondern sind freilaufend dabei. Das sei überhaupt kein Problem, da sie an Menschen gewöhnt seien, heißt es von der Zugleitung. Das Reitercorps wolle sogar „auf Holzpferden“ kommen.

Sturm und Unwetter

Es gebe ein Notfallmanagement der Feuerwehr und der Polizei, „auf das wir hören“, sagt Alexander Lenhardt. Entschieden werde anhand des Wetterberichts des Deutschen Wetterdientes. „Ab Windstärke acht in Böen sagen wir den Zug laut Sicherheitskonzept ab. Bei einer amtlichen Unwetterwarnung prüfen wir zusammen mit dem Notfallmanagement die Lage.“

Zugleitung

Für die beiden Lenhardts ist der Rosenmontagsumzug in erster Linie Arbeit: „Wir sind am Montag um halb sechs schon auf den Beinen, gehen den Zugweg nochmals ab und sind bis zum Ende des Zugs voll im Einsatz.“