Ratingen könnte sich an Karneval im Mai gewöhnen
Am Himmelfahrts-Donnerstag wurde der ausgefallene Rosenmontagszug nachgeholt. 25 000 Narren jubelten dem Prinzenpaar zu.
Ratingen. Ausnahmsweise gibt es in den sozialen Netzwerken mal nur eine Meinung. Sie schwankt irgendwie zwischen „suuuuper“, „perfekt“ und „absolute Spitze“. Das Top-Zeugnis gilt bei allen Kommentaren auf der Facebookseite dem gleichen Event — einem absoluten Ausnahmeereignis: dem nachgeholten Karnevalszug am Donnerstag.
Waren es nun 20 000 begeisterte Narren am Straßenrand, wie die Polizei zuerst schätzte? Oder 25 000, wie die Zugleitung zuletzt schätzte? Egal, die Stadt zeigte sich von den Mittagsstunden an im närrisch-frühsommerlichen Ausnahmezustand. Für leichte Verwirrung sorgte das närrische Treiben bei einer ganzen Anzahl von Rennradfahrern, vor allem in Süd, die auf ihren längeren Schleifen hier und da kleine Umwege in Kauf nehmen mussten. Falls sie sich nicht spontan zum Mitfeiern entschlossen. Die Profis des Notfallmanagements waren an diesem Tag natürlich genauso gut aufgestellt wie bei allen üblichen Rosenmontagszügen auch. Ihre Bilanz fiel ebenso eindeutig aus, wenn auch etwas nüchterner formuliert: „Insgesamt erfreulich“ sei die Großveranstaltung über die Bühne, will sagen, über die Straßen gegangen. Die Sicht der Helfer: Ein Mann am Straßenrand wurde festgesetzt, nachdem er unbelehrbar mit Pyrotechnik hantiert hatte. Zwölfmal kamen die Sanitäter zum Einsatz während des Zuges, sechs Zuschauer mussten im Krankenhaus behandelt werden. Zweimal stand der Zug wegen Ölspuren auf der Fahrbahn still. Die Feuerwehr musste wieder für saubere Pisten sorgen. Ursache: zwei defekte Zugmaschinen. Zu Behinderungen kam es bei der Auflösung des Zuges. Das Ordnungsamt musste an der Friedhofstraße zwei Falschparker abschleppen lassen. KA-Sprecher Peter Hense blickt jetzt schon voraus auf den weiteren Gang der Dinge: Am 18. Mai ist Hauptversammlung des Karnevalsausschusses. Erwartet werden Personalrochaden. Und am 11.11. ist „Entkürung“ des Prinzenpaars, womit auch formal-terminlich alles wieder im närrischen Lot wäre.